Lange war ich am überlegen, ob ich den heutigen Post hier oder auf meinem Buchblog veröffentlichen soll. Da ich mich nicht entscheiden konnte, schreibe ich einfach zwei Posts.

Zu dem heutigen Post hat mich das folgende Buch inspiriert:
Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Der Titel lautet so ungefähr „Herr Automobil und die Tempelritter“. Es ist ein polnisches Jugendbuch, aus einer Reihe, die ich als Kind/Jugendliche heiß geliebt hab. Herr Automobil ist ein Kunsthistoriker, der mit drei Pfadfindern geschichtliche Rätsel löst, zum Teil gruselige Abenteuer erlebt und verschiedene Kunst- und Kulturschätze birgt. Es ist eine Mischung von Indiana Jones und TKKG. Inzwischen ist Herr Automobil zur erfolgreichsten polnischen Jugendbuchreihe geworden. Der Schriftsteller Zbigniew Nienacki ist zwar schon lange tot, aber die Reihe wird von verschiedenen anderen Schriftstellern bis heute fortgeschrieben.
Herr Automobil hat meine Kindheit und Jugend begleitet und hat mich geprägt, er hatte garantiert Einfluss darauf, dass ich jetzt noch durch alte Gemäuer streife und verschiedene Geheimnisse darin suche.
Warum erwähne ich das Buch in einem Post über die Marienburg?
Weil Marienburg der Hauptschauplatz des Buches ist, aber dazu später.
Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Die Marienburg liegt in Polen, nur ca. halbe Stunde von Danzig entfernt, der heutige Name lautet Malbork. Die Burganlage ist sehr imposant, es ist der größte Backsteinbau der Welt. Die Burg wurde vom Deutschen Orden Ende des 13. Jahrhunderts erbaut, 1309 wurde der Hauptsitz des Deutschen Ordens von Venedig nach Marienburg verlegt.

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Der Deutsche Orden wurde etwa zur gleichen Zeit wie der Templerorden gegründet, während des 1. Kreuzzuges,  doch während die Templer die kriegerischen Aufgaben übernahmen, hat sich der Deutschritterorden auf eher karitative Aufgaben spezialisiert. Der Originalname des Deutschen Ordens lautet „St. Marien-Hospital der Deutschen zu Jerusalem“. Während der späteren Kreuzzüge bekamen die Deutschritter aber auch militärische Aufgaben.
Von da an waren die Templer Rivalen der Deutschritter, die legten sogar Protest beim Papst gegen das Tragen des weißen Mantels durch den Deutschen Orden ein, der Protest blieb jedoch wirkungslos. Seit dem trugen die Templer einen weißen Mantel mit einem roten Kreuz und die Deutschritter einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz.
Falls jemand von Euch mehr über die Geschichte des Deutschen Ordens erfahren möchte, hier geht es zum wirklich informativen und ausführlichen Wikipedia-Artikel.
Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Ähnlich wie der Templerorden haben die Deutschritter auch ein Armutsgelübde abgelegt. Und wie bei den Templern bereicherte sich der Orden immer stärker, seine Ländereien erstreckten sich bald nicht nur auf Südeuropa und Nahen Osten sondern immer mehr in Richtung Osten.
Bis 1309 hatte der Deutsche Orden seinen Hauptsitz in Venedig. Doch als die letzten Gebiete im Heiligen Land wieder verloren gingen, wurde die Missionierung der noch heidnischen Gebiete von Ost- und Südosteuropa zur Hauptaufgabe der Deutschritter. Der Hauptsitz der Deutschritter wurde vom damaligen Großmeister Siegfried von Feuchtwangen nach Marienburg verlegt. Da zur gleichen Zeit der Templerorden schon verfolgt und systematisch vernichtet wurde, war die Verlegung des Hauptsitzes wahrscheinlich auch eine strategische Entscheidung.

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Bis Mitte des 15. Jahrhunderts war die Marienburg die Hauptstadt des expandierenden Ordens. Da der Orden immer mehr Gebiete eroberte, lehnten sich das Königreich Polen und das Großfürstentum Litauen dagegen auf. Durch die Schlacht bei Tannenberg 1410 wurde die Lage der Deutschritter erheblich geschwächt, bis die Marienburg 1457 endgültig an den polnischen König fiel.

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Jetzt verlasse ich den geschichtlichen Teil und gehe zu den Legenden über, es gibt eine ganze Menge davon.
Nach dem Rückzug aus Jerusalem hat der Großmeister Siegfried von Feuchtwangen angeblich besondere Steine aus Jerusalem mitgebracht, die in den Kellern der Burganlage eingebaut wurden. Diesen Steinen wird besondere Macht zugesprochen. Welche Macht, hab ich leider nicht herausgefunden.

Eine wundertätige Madonnenfigur soll es dort auch gegeben haben, von der besagt wurde, dass solange sich die Figur in der Marienburg befindet, bleibt die Stadt in deutschen Händen. Während des II. Weltkrieges ging die Figur allerdings verloren.

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Eine andere Legende rankt um den Tod des Großmeisters Werner von Orseln im Jahre 1330. Er wurde angeblich von einem anderen Deutschritter umgebracht, der von dem Ordenssitz in Memel geflohen ist und in Marienburg aufgenommen werden wollte. Der Mörder hat schon am Tag seiner Ankunft in Marienburg den Großmeister mit einem Messer erstochen. Mit einem Messer, welches überwiegend von Auftragsmördern aus dem Orient, den Assassinen benutzt wird.
Angeblich wurde der Großmeister umgebracht, weil er den Templerschatz an die Kirche übergeben wollte. Was macht der Schatz der Templer in Marienburg? Angeblich war der Großmeister Siegfried von Feuchtwangen mit dem letzten Großmeister der Templer Jacques de Molay befreundet.

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Die letzte Legende handelt vom sehr kostbaren tragbaren Altar des Großmeisters Ulrich von Jungingen, der bei der Entscheidungsschlacht bei Tannenberg gefallen ist. Seit der Schlacht befand der Altar sich zuerst im Domschatz von Gnesen und dann in der Schatzkammer der Marienburg, allerdings ist er während der ersten Polnischen Teilung verloren gegangen. Kurz nach dem Ende des II. Weltkrieges gab es Gerüchte, dass in der Mauer von Marienburg ein Schatz eingemauert ist. Die polnischen Behörden wollten das Untersuchen, haben den deutschen Küster der Burg jedoch erschossen aufgefunden, angeblich wurde er erschossen, damit er das Geheimnis des Marienburger Schatzes nicht verrät. Im Haus des Küsters wurde jedoch ein Dokument gefunden, welches Hinweise auf das Versteck des Schatzes gibt, dort wurde der Altar gefunden.
Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden

Natürlich wurden alle Legenden im Buch über Herrn Automobil verarbeitet, daher hat mir das Buch so gut gefallen. Aber wie Ihr Euch denken könnt, hat er den Schatz der Templer nicht gefunden, oder zumindest den Großteil des Schatzes. Einen kleinen unbedeutenden Schatz hat er zwar gefunden, allerdings nicht auf dem Gelände der Marienburg.

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden

 

Marienburg, Malbork Polen Deutschritter, Deutscher Orden
Übrigens war die Marienburg Kulisse für die Verfilmung des Romans „Der Hexer“ von Andrzej Sapkowski. Der Film und das Computerspiel sind auch in Deutschland recht erfolgreich gewesen.
Hat schon einer von Euch die Marienburg gesehen? Und kennt Ihr die Deutschritter? Auch in Deutschland findet man heute noch zahlreiche Spuren des Ordens.
Und falls Ihr mehr über das Buch erfahren möchtet, hier geht’s zu meinem Buchblog ***Blatt für Blatt***.
Erstellt am Februar 17, 2013

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5 Antworten zu “Marienburg (heute Malbork), der Haupstitz des Deutschen Ordens”

  1. also ich finde die Mascara echt klasse, aber jedem seins :). welchen der 2 Lippenstifte meinst du denn?
    Gruß.

  2. judith sagt:

    http://www.amazon.de/gp/product/B004U5HNSI/ref=oh_details_o03_s00_i00?ie=UTF8&psc=1 <– Hier habe ich den Link zu der Handcreme, falls du wissen willst woher ich die habe 🙂

    Ja es ist echt ein toller Film. Bin gerade auf der Suche nach dem zweiten Teil. Auf amazon.de funktioniert das mit dem bestellen des Filmes nicht so richtig. Das ist wirklich zum ärgern 🙁

  3. Celina sagt:

    Du schreibst immer so interessante Posts…. Und triffst genau meinen interessierten Nerv! 🙂

  4. Ucki sagt:

    Hallo Maegwin,

    am Sonntag bekam ich von meiner Freundin Irene deine Blogadresse und stöbere nun hochinteressiert hier herum!
    Mein Mann und ich besichtigen auch sehr gerne diese alten Gemäuer, und hier findet man ja tolle Inspirationen und Informationen.
    Danke dafür, und ich werde dich weiter verfolgen!
    Bin selber bei Blogger, aber ein vollkommen anderes Gebiet.

    LG
    Ucki

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