Oolong, den Tee-Zwitter, der nicht mehr grün, aber noch nicht schwarz ist, seht Ihr hier ziemlich häufig. Bisher kannte ich nur asiatische Oolongs, die bekanntesten und bei mir sehr beliebten Oolongs kommen aus Formosa (Taiwan), aber auch chinesische oder indische trinke ich gerne und in großen Mengen. 
Einen Oolong aus Afrika hatte ich bisher noch nie, ich wusste auch gar nicht, dass es üblich ist, aus afrikanischem Teeanbau einen Oolong herzustellen. Afrikanische Tees waren bei mir bisher nicht besonders begehrt, muss ich zugeben. Wie Ihr auf der Packung lest, wird in Afrika meistens Broken-Qualität hergestellt, das ist der kräftige, dunkle, manchmal bittere Fusel, der in die Teebeutel kommt. Blatt-Tees hatte ich schon aus kenianischen Anbau und von einem Kollegen bekam ich einen Tee, den er direkt aus Ruanda bekommen hat. Diese waren durchaus gut, mit einem malzigen Assam vergleichbar, in Begeisterung haben sie mich aber nicht versetzt. 

Als ich den Oolong entdeckt hab, musste ich ihn haben – sehr gespannt war ich.
Die Blätter sind braun, deutlich dunkler als bei den meisten asiatischen Oolongs, daran sieht man, dass dieser halbfermentierte Tee mehr einem Schwarztee als einem grünen ähnelt. Ich würd sagen, dass er nicht halbfermentiert, sondern eher zu 2/3 fermentiert ist. Wie es sich für einen guten Oolong gehört, sind die Blätter relativ groß – sie müssen größer sein, da der Fermentationsvorgang abgebrochen wird. Bei einem Oolong sind die Blattränder oft schon fermentiert, während die Blattmitte noch unfermentiert bleibt. 
Die Farbe des Aufgusses ist rotbraun, mit goldenen Nuancen, auch hier ähnelt der Tee mehr einem milden schwarzen Tee. Die Farbe erinnert mich sehr an einen Darjeeling aus der Sommer- oder Herbsternte.
Nun aber das Wichtigste – der Geschmack. Das Fazit nehme ich vorweg, sowohl ich als auch Gero, wir sind begeistert. 
Der Oolong ist auch im Geschmack mit einem milden Schwarztee vergleichbar. Der Geschmack ist „rund“, er ist nur leicht würzig und wie man von der Packung entnehmen kann und auch leicht fruchtig, erinnert mich ein wenig an cremige Pflaumen. Verglichen mit einem guten Darjeeling ist der Oolong weniger herb und weniger blumig, etwas cremiger, aber auch etwas weniger aromatisch. Der Geschmack erinnert mich ein einen milden Yunnan, nur ohne den rauchigen Beigeschmack.
Aufgegossen habe ich den Tee drei Mal, die ersten zwei Aufgüsse sind sehr gut, der dritte war ein wenig dünn. Die Teeblätter haben sich erst während des zweiten Aufgusses voll entfaltet. Da der Tee eher große Blätter und viele Stängel hat, gehe ich davon aus, dass er zu den teeinarmen Sorten gehört und dass man sich auch abends eine Tasse gönnen kann. 
100 g kosten 6,60 €, das ist ein sehr guter Preis für einen so guten Tee. 
Erstellt am Juni 19, 2014

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7 Antworten zu “Mein erster Oolong aus Afrika – Malawi Oolong Salima”

  1. irrlicht sagt:

    Der Tee klingt interessant… und bei einem Shop mit einem solch sympathischen Namen *muss* man ja quasi zuschlagen. 😉

  2. Maegwin sagt:

    *Grins* Ich muss zugeben, dass ich in dem Teeshop auch nur wegen dem sympathischen Namen bestellt hab.

  3. Oh, die Farbe des Tees ist ja toll. Das wäre vielleicht echt mal was Richtiges für mich, da ich "richtigen" Schwarztee nicht so gerne mag…
    Ich werde mal in dem Teeshop stöbern.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende 🙂

  4. Bisher kenne ich nur Schwarztee; Oolong aus Afrika hatte ich bisher auch noch nicht, klingt aber sehr interessant. Nibelungentee hat sowieso ein recht ansrechendes Sortiment.
    LG
    Susanne

  5. OktoberKind sagt:

    Ich trinke zwar ungeheuer gern Tee, habe aber im Prinzip keine Ahnung davon (ich wusste bis eben z.B. auch nicht, was Oolong ist, obwohl mir der schon ein paar Mal untergekommen ist). Deine Beschreibung hört sich aber sehr, sehr lecker an!

    LG, OktoberKind 🙂

  6. ela sagt:

    Oolong trinke ich auch so gerne, da muss ich mir den hier gleich mal merken für meine nächste Bestellung. Danke für den Tip! Liebe Grüße, Ela 🙂

  7. Klingt gut, ich taste mich auch gerade wieder ein wenig an Oolong heran, wobei ich eigentlich zu der Fraktion gehöre, die kräftige Assams mit Milch trinkt. Habe aber in letzter Zeit auch meinen Grünteekonsum gesteigert (zusätzlich, meine 1,5 Liter schwarzen brauch ich am Tag ;-)) Ich hatte früher immer den Orangenblüten-Ooolong von TeeGschwendner, muss mal gucken, ob es den noch gibt.

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