Weihnachten 2014 – zwei Mal hab ich das selbe Buch geschenkt bekommen, von meiner Schwester und von Gero. Das muss ein gutes Zeichen sein, denn beide treffen immer perfekt meinen Geschmack. Wie ist das neue Buch von Leonie Swann? Es hat nichts mit Schafen, sondern was mit Flöhen zu tun. Als Buchbloggerin muss ich es natürlich öffentlich machen.

„Dunkelsprung“ trägt den Untertitel „Vielleicht kein Märchen“ – das und das schnörkelige Cover machen das Buch auch für mich auf den ersten Blick interessant. Die Autorin Leonie Swann kennen vermutlich viele von Euch von als die Autorin von „Glenkill“ dem Schafskrimi. Ich mochte Glenkill sehr.

 

DIE PROTAGONISTEN

Gerne würde ich den Inhalt kurz schildern, der ist aber sehr komplex, ich habe etwas Sorge, dass eine Inhaltsangabe dem Buch nicht gerecht wird. Hier kommt eine kurze Vorstellung der Protagonisten.

Julius Birdwell, die Hauptperson des Buches, verdient sein Geld als Goldschmied. Der Verkauf seiner filigranen Schmuckstücke läuft gut und hat ihm schon einigen Wohlstand beschert. Nebenbei ist Julius ein Flohdompteur und betreibt einen Flohzirkus, eine Arbeit, die für ihn deutlich wichtiger als das Goldschmieden ist.

Eines Tages passiert ein Unglück, Julius stürzt in die Themse… nachts, im Winter… und eigentlich müsste er ertrinken. Er wird aber von einer Nixe gerettet, die ihm das Versprechen abnimmt, eine andere Nixe zu retten. Und währenddessen… das zweite Unglück, seine Flöhe erfrieren. Der Flohzirkus war sein Lebensinhalt und nun sind alle tot.

Elisabeth Thorn, taucht plötzlich auf, als Julius versucht ins Haus des Magiers Isaak Fawkes einzubrechen. Sie verfügt über überraschend viele Informationen über Fawkes. Und sie kann Julius helfen, seine Flöhe wieder ins Leben zu holen. Um Mitternacht, an einer Wegkreuzung auf offenem Feld, mit Wasser, Feuer und viel Blut holen sie die Flöhe wieder ins Leben zurück. Aber Elisabeth hat Hörner, ein langes und ein kurzes, abgeschnittenes Horn.

Frank Green oder Sam Black? Mr. Green oder Mr. Black? Eine ganz wichtige Frage. Beide sind Privatdetektive, die des Rätsels Lösung suchen. Er besucht übrigens sehr häufig und sehr dringend den Vergessenstherapeuten Alisdair Aulisch.

Die Flöhe: Marie Antoinette, Zarathustra, Oberon, Tesla, Lear, Faust, Freud, Cleopatra, Madame P., Spartakus und Lazarus Dunkelsprung, der Albinofloh. Sie werden zum Leben wiedererweckt und sind aber etwas „anders“ wie vorher. Sie können telepatisch kommunizieren und singen. Sie entwickeln plötzlich Intelligenz und können Roboter steuern. Doch Julius, der sie nachwievor mit seinem Blut füttert, wird nach und nach ziemlich lichtempfindlich.

Professor Issak Fawkes, der geheimnisvolle Magier, dessen Show alle verstört. Fawkes hält die Nixe gefangen, aber nicht nur sie. Auch allerlei andere seltsame Wesen wohnen bei ihm, z. B. Mr. Fox, der halb Mann, halb Fuchs ist. Für Fawkes arbeiten auch Thistle, ein kleines Mädchen mit Messerhänden und Haaren aus Draht und Hunch, ein Riese mit schwarzem Umhang und immer verdeckten Gesicht.

Da wären noch Emily  und Rose zwei nette alte Damen, die ein Geheimnis teilen und lange im alten, inzwischen verfallenen Herrenhaus gelebt haben. Eine davon ist nach London gezogen, die andere musste in eine Anstalt.

Weniger wichtig, aber nicht weniger schräg ist Napoleon Luciferretti, ein sehr verwirrtes Irrlicht. Und zuletzt ist mir Leuglas sehr ans Herz gewachsen. Was ist ein Legulas? Ein überdurchschnittlich großer bunter Leguan, der wächst und wächst und beim Rülpsen Feuer spuckt.

Leonie-Swann-Dunkelsprung

Eine Rezension gibt es nicht! Die Protagonisten sind schräg genug, ich hoffe, Ihr habt Lust aufs Lesen bekommen. Ich jedenfalls hab das Buch sehr genossen! Empfehlen würde ich es jedem, der Ben Aaronovitch, Neil Gaiman und Christoph Marzi mag. Aber das Buch ist irgendwie einmalig und völlig anders. Es ist voll absurder Zwischenfälle und verrückter Ideen, skurriler Gestalten und liebenswürdiger Irrer.

Fazit: LESEN!

Übrigens hat schon der englische Maler William Blake (1757-1827) gewusst, dass es für die Flöhe ein Leben nach dem Tod geben kann. Das ist sein Gemälde „The Ghost of a Flea“ – auch das Gemälde ist nicht unwichtig in dem Buch.

William-Blake-Floh-Geist-eines-Flohs

 

Erstellt am Januar 6, 2015

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8 Antworten zu “Blut riecht gut, Blut tut gut, sauge, sauge, sauge Blut – Dunkelsprung von Leonie Swann”

  1. Ich dachte ja nach der Überschrift, es würde um Vampire gehen XD Der Inhalt klingt sehr schräg, aber auch sehr interessant; danke fürs Vorstellen!

  2. Hallo Maegwin,
    Mit der Zergliederung in Abschnitte, mit den Hervorhebungen in fetter Schrift und mit den handelnden Personen hast Du das sehr schön zusammengefaßt. Hört sich interessant an. Ich muss schauen, ob ich es schaffe, das Buch zu lesen. Derzeit habe ich noch einen gewissen Stapel zu lesen, unter anderem eine Biografie über Karl den Großen mit an die 800 Seiten.

    Gruß Dieter

  3. Das Buch klingt skurril – und skurril mag ich zumeist 😉
    Aber noch viel besser als die Charaktere gefällt mir das Foto von dir und dem gezähmten Riesenfloh 😉
    Und die Kapuze finde ich toll- du weißt ja, ich habe eine Schwäche für schöne Kapuzen…

    Liebe Grüße und einen schönen Tag 🙂

  4. ela sagt:

    Mir hast du jetzt jedenfalls noch mehr Lust auf das Buch gemacht! Und nicht jeder hat so ein tolle Haustier 😉

    Liebe Grüße, Ela

  5. Maegwin sagt:

    Geht's ja auch irgendwie…. um vampirische Flöhe oder was glaubst Du, warum Julius plötzlich kein Sonnenlicht verträgt, nur weil die Flöhe sein Blut saugen. 😀

  6. Maegwin sagt:

    Das ist doch etwas andere und schwerere Kost!

  7. Maegwin sagt:

    Ohja, und wenn ich Dir erzähle, dass zu der Kapuze ein Kleid gehört, wirst Du es erst recht mögen. Das ist ein ganz tolles Fleecekleid mit langer Kaupze.

  8. Maegwin sagt:

    Naja, irgendwie hoffe ich doch, dass solche Haustiere demnächst nicht bei mir einziehen werden.

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