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New Orleans, the Big Easy – die Stadt des Jazz aber auch der Friedhöfe oder des Voodoo-Kultes. Jahrzehnte schon habe ich mir eine Reise nach New Orleans und nach Louisiana gewünscht. Ausschlaggebend waren die vielen Bücher, Filme oder Serien, die diese Gegend so unglaublich geheimnisvoll und mystisch dargestellt haben. Nun bin ich auf den Spuren von Lestat und Louis (Interview mit einem Vampir*) gewandelt, habe in einem Diner namens Bon Temps (True Blood*) gespeist, habe die Häuser von Delfine Lalaurie und Marie Laveau (American Horror Story*) besucht und bin mit der alten Straßenbahn rumgefahren (Endstation Sehnsucht*). Am Mississippi habe ich mich an Huckelberry Finn* erinnert, in den Sümpfen habe ich mich vor “dem Ding”* gegruselt und die Plantagen erinnerten mich nicht nur an Onkel Toms Hütte*, sondern auch an Scarlett oder Outlander (auch wenn diese nicht in Louisiana spielen). Schon lange war mir klar, dass New Orleans und Louisiana die perfekte Reisegegend für mich sind. Fast drei Wochen habe ich Louisiana erkundet, daher hab ich viel zu erzählen. Begleitet mich auf meinem Roadtrip.
Die Flüge aus und nach Deutschland gehen natürlich nach New Orleans, daher war die Stadt der Ausgangs- und Endpunkt meiner Rundreise. Zum reinschnuppern haben wir den ersten Tag in New Orleans verbracht. Am Ende der Reise waren wir noch 5 Tage dort, das beste quasi zum Schluss.
New Orleans ist eine unglaublich tolle Stadt, es war Liebe auf den ersten Blick. Es ist die Stadt mit der größten Friedhofsdichte der Staaten, schon das macht sie sehr interessant für mich. Es ist aber auch die Stadt mit den meisten Geistererscheinungen in den USA, the most haunted city wird sie genannt. Nun Friedhöfe habe ich viele besucht, einen Geist habe ich leider immer noch nicht getroffen. Vermutlich habe ich einfach nicht genug Alkohol getrunken, was in der Bourbon Street schon fast Pflicht ist. Die berühmte und von Sting besungene Bourbon Street war die einzige Enttäuschung meiner Reise, denn es ist eine Partymeile, die nicht nur am Wochenende von Jungesellenabschieden überfüllt ist. Meine Vorstellung war so anders, ich habe mir eine Straße mit Kutschen und nostalgischen Shops vorgestellt und nicht mit Partygruppen, die ihr Bier aus Plastikbechern in Phallusform trinken. Zum Glück entsprachen die Seitenstraßen im French Quarter ziemlich genau meiner Vorstellung.
Den Aufenthalt in New Orleans habe ich sehr genossen, weil die Stadt so unglaublich locker ist. So viele freundliche und lächelnde Menschen habe ich noch nie getroffen. Die Musik und die vielen Kneipen mit Live-Bands haben enorm zu einer sehr entspannten Atmosphäre beigetragen. Statt Kaffee und Kuchen haben wir uns schon am Nachmittag in eine Bar gesetzt, ein Bier getrunken und Jazz gehört. An dieser Stelle möchte ich die amerikanischen Biere hervorheben. Es gibt in USA eine unglaubliche Vielzahl von Micro-Brauereien, die die interessantesten Kreationen brauen, meine Favoriten war das malzige Peanut Butter-Chocolate-Stout oder das unglaublich frische Gose mit Limette und Gurke.
Baton Rouge war die zweite Station unseres Roadtrips. In New Orleans haben wir den ÖPNV genutzt oder sind zu Fuß gegangen (ja, das ist in USA auch möglich, auch wenn unüblich), für die restliche Zeit der Reise haben wir einen Mietwagen genommen. Das Autofahren in USA ist stressfrei, die Straßen sind breit, die Parkplätze groß und trotz Tempolimit wird relativ wenig gedrängelt.
Baton Rouge ist nach New Orleans die zweitgrößte Stadt in Louisiana und der Regierungssitz des Staates. Die besondere Charme der Stadt macht der Mississippi, der die Stadt streift und eine lange Flusspromenade bildet. Ansonsten ist Baton Rouge eine Stadt für Architektur- und Museumsliebhaber. Vor allem Archiktekturfans kommen hier auf ihre Kosten, denn es gibt eine Vielzahl einzigartiger Gebäude.
Für einen zwischenstopp in Lafayette habe ich mich wegen der Cajun-Kultur entschieden, denn die Stadt wird als Cajun-Hauptstadt bezeichnet. Während in Louisiana die kreolische Kultur und Küche sehr dominant ist, ist die Gegend um Lafayette von den Cajun geprägt. Die Cajun oder auch Arkadier das sind die französischsprachigen Siedler, die im 18. Jahrhundert aus Ostkanada vertrieben wurden. Die Cajun-Küche ist sehr würzig und einzigartig. Im Vergleich dazu hat die kreolische Kultur zwar auch französische, mehr aber spanische Wurzeln mit starken afrikanischen und karibischen Einflüssen. Cajun-Country unterscheidet sich ziemlich von den dem Rest Louisianas.
Lake Charles ist eher eine kleine Stadt, die aber sehr charmant ist. Überrascht hat mich hier die Altstadt, denn diese war absolut zauberhaft. Die amerikanischen Holzhäuser waren dort verspielter und schmuckvoller als in den anderen Städten, ich hätte stundenlang durch die Altstadt spazieren könnten und die Häuser anschauen können.
Bekannt ist Lake Charles vor allem für die Casinos, die um den Lake Charles angesiedelt sind. Die Stadt lebt vom Glücksspiel, denn sie liegt nur 50 Km von der texanischen Grenze und in Texas ist Glücksspiel verboten.
Als letzte Station vor der Rückkehr nach New Orleans haben wir zwei Tage lang Plantagen-Sightseeing gemacht, denn die Gegend um New Orleans hat viele imposante Plantagen. Der Prunk der nostalgischen Plantagen erinnerte mich an die europäischen Schlösser. Die Assoziation ist nicht so abwegig, denn die Pflanzer waren die Aristokraten der Südstaaten und außerdem stammen sehr viele von ihnen vom europäischen Adel. Dass Ihr Reichtum auf Ausbeutung gebaut war, wird auf jeder Plantage thematisiert. Jede der Plantagen war einzigartig und sehenswert.
Auch wenn jede Station meiner Reise sehenswert und sehr unterschiedlich war, ist New Orleans das Beste, was Louisiana zu bieten hat. Da ich fünf Tage Zeit hatte, konnte ich die Stadt etwas intensiver erkunden, dennoch habe ich so vieles nicht gesehen, weil ich nicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten laufen, sondern die Stadt genießen wollte. Nicht nur das French Quarter ist prachtovll, es gibt noch einige andere Stadtteile die voller imposanter Häuser sind. Es macht unglaublich viel Spaß, durch die Stadt zu schlendern und die Häuser anzuschauen. Und dann in eine Kneipe setzen, um etwas Jazz zu hören. Alleine damit kann man Tage in New Orleans verbringen.
Oft wurde ich auf die Zerstörung durch den Hurrikan Katrina angesprochen. Die Katastrophe fand zwar vor 14 Jahren statt, doch weite Teile von New Orleans wurden zerstört. Ich war sehr überrascht, wie wenig man heute davon merkt. In der Innenstadt findet man keine Spuren der Zerstörung, wobei das French Quarter weitgehend verschont geblieben ist. In den ärmeren Randbezirken sieht man einige verlassene und zerstörte Häuser. Bei Gesprächen mit Einheimischen war Katrina aber immer wieder Thema, die Menschen berichteten aber nicht von der Katastrophe, sondern vom Zusammenhalt und der unglaublich großen Hilfsbereitschaft. Das ist vermutlich der Hauptgrund, warum die Stadt ihre alte Pracht wiedererlangt hat.
Für meine Reise habe ich den Mai gewählt und es war eine sehr gute Entscheidung, die Einwohner haben mir bestätigt, dass April und Mai die besten Reisemonate für Louisiana sind. Es ist eine sehr warme und feuchte Gegend. Im Sommer erreichen die Temperaturen 40° oder mehr, das ist für Sightseeing nicht wirklich geeignet. Im Herbst sind die Temperaturen angenehm, doch die Gefahr von Stürmen oder sogar Naturkatastrophen ist groß. Während unserer Rundreise hatten wir es konstant warm, um die 30°, mit zwei absolut heftigen Gewittern und Schauern, die aber schnell vorbei waren. Danach war das Wetter unverändert gut.
Fast drei Wochen habe ich in New Orleans und Louisiana verbracht und es war eine großartige Reise. Die Orte, Sehenswürdigkeiten und Entdeckungen waren abwechslungsreich und exotisch. Die ganze Zeit haben wir uns willkommen und vor allem sicher gefühlt. Ich habe viel zu erzählen, daher wird es noch einige Artikel über die Reise geben. Die Städte, die Plantagen und auch die Friedhöfe möchte ich auf jeden Fall detailliert vorstellen, denn es gibt dort viel zu entdecken. New Orleans war natürlich ein Highlight, eine Stadt die jeder besuchen sollte, wenn er eine Rundreise durch Louisiana macht. Aber ich habe viele überraschende Neuentdeckungen gemacht, die mich absolut überrascht haben. Eine Kajaktour durch die Sümpfe zwischen Alligatoren macht nicht jeder. Auch ein Vampirjäger-Kit von Anne Rice sieht man nur in Louisiana. Vielleicht kommt der eine oder andere von Euch auch auf den Geschmack?
Weitere Artikel über New Orleans und Louisiana:
6 Gründe, um Lake Charles in Louisiana zu besuchen.
Reisetipps und Sehenswürdigkeiten von Baton Rouge, Louisiana
Sightseeing in Lafayette, der Cajun-Hauptstadt
Was kann man in New Orleans unternehmen? 10 Tipps für New Orleans
Die schönsten Plantagen in der Nähe von New Orleans
Die schönsten Friedhöfe von New Orleans
Südstaatenzauber: Louisiana Sehenswürdigkeiten
St. Expedit – Schutzpatron der Nerds und eine Voodoo-Gottheit
Einige Teile dieser Reise (einige Hotels und Eintritte) wurden von Tourismus-Vertretungen von Louisiana gesponsert.
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Ich habe ja alles ganz gespannt auf Instagram verfolgt!
Liebe Grüße!
Dabei hab ich nur so wenig gepostet, weil ich nicht so viel Lust hatte, dauernd am Handy zu hängen. 🙂
Ich habe ja alles ganz gespannt auf Instagram verfolgt!
Liebe Grüße!!!
Da hast du das Interesse gut angefüttert in einem Artikel, der für drei Wochen Reise an Knackigkeit wohl kaum zu überbieten ist. Toll! Und ich bin natürlich besonders gespannt auf die Friedhofsberichte und was Du zu den Sümpfen und über etwaige Interview mit einem Vampir Locations zu erzählen hast.
Nein, eigentlich war es ganz entspannt, zwischen den jeweiligen Orten lag nur so ca. eine Stunde fahrt. Und die Zeit des Power-Sightseeing ist bei mir irgendwie vorbei. Alles kommt noch, vor allem viele Friedhöfe.
Kennst du die amerikanische Bestatterin Caitlin Doughty? Sie hat mehrere Bücher geschrieben und hat einen YouTube-Kanal. Vor Kurzem hat sie ein Video über eine spezielle Bestattungssitte in New Orleans gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=9A6KX2w-dss
Dachte, das könnte dich interessieren 🙂
Die Sümpfe würde ich auch gerne mal sehen!
Nein, noch nie gehört, aber das klingt sehr interessant. Werde ich verfolgen, klingt so, als ob es was für mich wäre.
Ich meinte mit Knackigkeit eher, dass es dir gelungen ist, die vielen Erlebnisse in einen knackig, kurzen Artikel zu packen. 🙂
Ist da irgendwie ein Kommentar von Dir verschwunden? Hab vorher nichts von Knackigkeit gelesen.