*Pressereise*

Der Bliesgau ist vor allem für seinen einzigartigen Naturraum bekannt. Das Gebiet rund um die Blies ist heute ein UNESCO-Biosphärenreservat mit einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Der Bliesgau ist ein ideales Wandergebiet, die hügelige Landschaft ist sehr reizvoll, aber die Wege sind nicht zu anstrengend. Im Bliesgau gibt es aber auch einige sehr schöne Städte und historische Ausflugsziele zu entdecken. Charakteristisch für die Region ist die Nähe zu Frankreich, denn egal wo man im Bliesgau unterwegs ist, Frankreich ist nie weit entfernt. In diesem Artikel stelle ich verschiedene Sehenswürdigkeiten im Bliesgau vor, malerische Ruinen, idyllische Städtchen und einen Premiumwanderweg entlang der französischen Grenze mit Picknickausflug nach Frankreich.

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Malerisch und einsam liegt die Klosterruine Wörschweiler bei Homburg.

Blies-Grenz-Weg – Wanderweg im Saarland mit E-Ladesäule

Der rund 15 Kilometer lange Blies-Grenz-Weg führt durch Wälder und Wiesen der leicht hügeligen Landschaft des Bliesgaus. Der Weg ist sehr abwechslungsreich, aber wenig anstrengend. Unterwegs kann man Reste ehemaliger Grenzbefestigungen entdecken, aber auch die Ruine eines Weinguts. Lange Zeit wandert man entlang des Grenzflusses Blies und kann immer wieder das Land wechseln und auf der anderen Seite der Blies wandern. Besonders schön ist der Blick auf die Bliesmühle auf französischer Seite, die heute das Keramikmuseum der Manufaktur Sarreguemines beherbergt. Der Blies-Grenz-Weg gehört zu den Premiumwanderwegen im Saarland, ich habe das Wandern dort sehr genossen. Es gibt viele Sitzgelegenheiten und ein Gasthaus am Weiher, wo man einkehren kann. Und wenn man mit einem E-Auto unterwegs ist, kann man in Großblittersdorf parken und während der Wanderung das E-Auto aufladen. Großblittersdorf liegt am Rande des Wanderweges und ist ein schönes Dorf, in dem man etwas essen oder einen Kaffee trinken kann.

Der Blies-Grenz-Weg ist ein abwechslungsreicher Wanderweg entlang der deutsch-französischen Grenze.

Eine Wanderung mit Geistergeschichte

Der Blies-Grenz-Weg führt an einigen Ruinen vorbei. Einige davon gehörten zu alten Grenzbefestigungen, andere sind Überreste des Lamarche’schen Weingutes. Eine Sage erzählt, dass der Winzer vor etwa 300 Jahren seine Schätze im Weinberghäuschen vergraben hat. Noch heute soll er dort nachts umhergehen und seinen Schatz suchen. Da er bisher nichts gefunden hat, findet er keine Ruhe. Auch viele andere Schatzsucher sollen versucht haben, den Schatz zu finden, doch bisher ohne Erfolg.

Zum Picknick nach Frankreich – Schloss Utzschneider

Ich mache überall gerne Picknick, aber am liebsten in Schlossparks. Das nächste Schloss war nur 4 Kilometer von meiner Unterkunft entfernt und lag schon in Frankreich. Das Château Utzschneider ist ein kleines Schloss mit einem wunderschönen Park voller Blumen. Ein Adelssitz war das Schloss allerdings nie, die Industriellenfamilie Utzschneider ließ es im 19. Jahrhundert erbauen. Utzschneiders waren die Besitzer der Keramikmanufaktur von Sarreguemines. Das im letzten Kapitel erwähnte Keramikmuseum in der Bliesmühle erinnert noch heute an die Blütezeit der Keramikherstellung in Sarreguemines. Das Schloss wird heute für Schulungs- und Verwaltungszwecke genutzt, aber der Park ist für Besucher rund um die Uhr zugänglich und lädt zu einem Picknick ein.

Château Utzschneider, 99 Rue du Maréchal Foch, 57200 Sarreguemines, Frankreich

Das Schloss Utzschneider in Sarreguemines liegt direkt an der deutschen Grenze. Der Schlossgarten bietet einen perfekten Picknickplatz.

Glamping im Saarland – Tiny Houses in Bliesgau

An meinem Wochenende im Saarland habe ich im Glamping Resort Biosphäre Bliesgau übernachtet. Es ist nicht das klassische Glamping in gut ausgestatteten Zelten, sondern Glamping in Tiny Houses. Die kleinen Holzhäuser stehen mitten im Grünen, direkt neben der Saarland-Therme. Die Ausstattung der Holzhäuser hat mir besonders gut gefallen, denn obwohl sie sehr klein sind, sind sie unglaublich durchdacht und perfekt geplant. Alles ist drin und alles hat Platz. Die Sofas lassen sich mit wenigen Handgriffen zu Betten umfunktionieren und die Toilette dient gleichzeitig als Dusche. Selbst mein Mann, der 1,94 Meter groß ist, hatte sowohl im Bett als auch in der Dusche ausreichend Platz. Die Tiny Houses im Saarland haben mich begeistert. Die Ausstattung der Häuser ist sehr hochwertig. Da wir sehr schönes Wetter hatten, haben wir draußen auf der Terrasse vor dem Haus gefrühstückt – das war besonders reizvoll. Wenn man das Frühstück nicht selbst zubereiten möchte, kann man es sich liefern lassen oder man geht ins Dort oder über die Grenze nach Frankreich frühstücken.

Glamping Resort Biosphäre Bliesgau, Zum Bergwald 6, 66271 Kleinblittersdorf

Eine Zeitreise nach Blieskastel…

Der Ausflug nach Blieskastel war für mich wie eine Zeitreise, denn die Kammerzofe der Gräfin Marianne von der Leyen führte mich durch die Stadt. Henrietta – die Kammerzofe wurde von Monika Link perfekt verkörpert, es war eine sehr kurzweilige und amüsante Stadtführung, gespickt mit viel Klatsch und Tratsch und Legenden. Hier verrate ich ein paar Geheimnisse der Kammerzofe.

… mit der Kammerzofe der Gräfin Marianne von der Leyen

Seit dem 15. Jahrhundert war Blieskastel im Besitz der Familie von der Leyen, die übrigens nichts mit der Politikerin zu tun hat. Die gräfliche Familie zog aber erst 1773 von Koblenz nach Blieskastel… wegen eines Zickenkrieges. Zwei Damen stritten sich darum, wer zuerst durch die Tür gehen durfte. Um des lieben Friedens willen musste eine der Damen Koblenz verlassen. Es war Gräfin Marianne von der Leyen. Ihr Mann Franz-Karl begann mit dem Bau des Blieskasteler Schlosses, starb aber, bevor es fertiggestellt werden konnte. Gräfin Marianne übernahm die Bauleitung und ließ die schönste Barockstadt des Saarlandes errichten. Sie führte auch die allgemeine Schulpflicht ein: Jedes Kind bis zum 13. Lebensjahr musst lernen.

Doch Marianne war in Blieskastel nicht lange glücklich, denn Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Saarland von französischen Truppen besetzt und im Zuge der Französischen Revolution auch das Schloss erst besetzt und dann zerstört. Alles ging verloren, das Schloss wurde geplündert, sogar die Steine wurden zum Bau von Häusern verwendet. Marianne ahnte, was ihr bevorstand, denn es hieß, dass alle französischen Adligen Halsschmerzen bekamen. Der Gräfin gelang die Flucht in das benachbarte Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, doch für den etwa 2,5 Stunden langen Weg brauchte sie 12 Tage. Völlig erschöpft und ausgehungert kam Marianne in Zweibrücken an.

Heute erinnert nur noch der Schlossberg mit einem Rest der Orangerie an das barocke Schloss. Die Orangerie war in den Sommermonaten eine Wandelhalle, in der angeblich viele Liebschaften arrangiert wurden. Es gab einen geheimen Fächercode, der Fächer war die Signalfahne, um Nachrichten zu übermitteln. Sehenswert ist auch die noch erhaltene barocke Schlosskirche. Im Mittelgang sollen Ehebrecherinnen und Ehebrecher mit einer gelben Kerze gebüßt haben. Der Mittelgang soll immer voll gewesen sein.

Die Führung mit Monika Linke hat mir sehr gut gefallen. Es muss aber nicht die Barockführung sein, das Bernkasteler Stadtführerteam bietet z.B. Mord- und Kriminalführungen und ein Mitmach-Krimi als Stadtführung an.

Gollenstein – der Menhir von Blieskastel

Menhire, die langen Riesensteine, gehören nicht zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einer Region. Aber für mich gehören Megalithen zu den lohnenden Ausflugszielen, und ich bin überzeugt, dass ich damit nicht allein bin. Menhire und Steinkreise sind Überreste der Megalithkultur, der Steinzeitmenschen. Die Steine dienten vermutlich rituellen Zwecken. Früher glaubte man, die Kelten hätten sie geschaffen, heute weiß man, dass die Steinmonumente mindestens 1000 Jahre älter sind als die keltische Kultur. Sie wurden in der Jungsteinzeit geschaffen. Der Stein ist heidnisch, die eingemeißelten Kreuze stammen aus dem 19. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass er dem Ahnenkult diente. Der Gollenstein befindet sich außerhalb von Blieskastel. Ein Besuch lässt sich gut mit einer Wanderung verbinden.

Koordinaten: 49° 14′ 41″ N, 7° 14′ 58″ O 

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Der Menhir von Blieskastel im Saarland gehört zu den ältesten Sehenswürdigkeiten im Saarland, die Ritualstätte ist mehr als 4000 Jahre alt.

Römermuseum Schwarzenacker mit barockem Herrenhaus

Antike trifft Barock, Schwarzenacker hat beides zu bieten. Das römische Freilichtmuseum liegt direkt neben einem barocken Herrenhaus mit perfekt symmetrisch angelegtem Garten. Die Ruinen der römischen Stadt sind im Freilichtmuseum zu bewundern, einige Funde jedoch im Herrenhaus.

Über das Römermuseum habe ich aber schon in einem anderen Artikel ausführlich berichtet. Um mehr über das Römermuseum Schwarzenacker zu erfahren, klickt hier.

Klosterruine Wörschweiler

Ich liebe einsame Kirchen- und Klosterruinen, Caspar David Friedrich hat meinen Geschmack sehr geprägt. Unweit von Homburg, im Wald auf einer Anhöhe, steht eine stimmungsvolle Ruine eines Zisterzienserklosters, die einem Gemälde Friedrichs entsprungen sein könnte.

Das Kloster wurde um 1129 als Benediktinerkloster gegründet, aber schon 1171 an die Zisterzienser übergeben. Es folgte eine Zeit des Wohlstands für die Mönche, denn die Zisterzienser wussten gut zu wirtschaften. Die Ländereien der Wörschweiler Zisterzienser reichten von Oberwesel am Mittelrhein bis nach Straßburg. Erst mit der Reformation 1558 wurde das Kloster aufgehoben und zunächst als Wirtschaftshof weitergeführt. Anfang des 17. Jahrhunderts zerstörte ein Brand die Klostergebäude und ließ nur noch Ruinen zurück. Archäologische Ausgrabungen haben einen Teil der Ruinen freigelegt, darunter die Mauern der Klosterkirche und prächtige Grabplatten.

Die Zisterzienser waren es auch, die beim Pflügen die römische Siedlung entdeckten und ihr den Namen „Schwarzenacker“ gaben. Schon damals schrieben die Mönche in ihrer Chronik, dass sie auf eine römische Siedlung „so groß wie Worms“ gestoßen seien.

Nur noch eine malerische Ruine ist das ehemalige Zisterzienserkloster Wörschweiler.

Und am Ende eine Legende

Über das Kloster Wörschweiler werden merkwürdige Geschichten erzählt. Der steinerne Brunnen auf dem Klostergelände soll nachts manchmal leuchten und von einem goldenen Hund bewacht werden. Im Brunnen sollen kostbare Schätze verborgen sein. Aber anscheinend hat sich noch niemand an dem goldenen Hund vorbeigetraut, um die Schätze zu bergen.

Koordinaten: 49° 17′ 3″ N, 7° 18′ 27″ O 

Saarland entdecken – viele sehenswerte Ausflugsziele

Das kleine Bundesland Saarland hat eine unglaubliche kulturelle Vielfalt und Sehenswürdigkeiten aus 4000 Jahren. Hier findet Ihr noch weitere Links zu Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten im Saarland.

Sehenswürdigkeiten Saarbrücken – die kulturelle Pracht der Landeshauptstadt
Römer im Saarland – Bliesgau auf den Spuren der Römer entdecken

* Das Saarland habe ich im Rahmen einer gesponserten Pressereise besucht.

Erstellt am August 21, 2024

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