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Das Schloss Bückeburg ist ein ein Renaissanceschloss im Weserbergland, zwischen Hannover und Bielefeld gelegen. Bis heute ist es der Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe, einstmals eins der kleinsten Länder Deutschlands. Das imposante Schloss ist absolut sehenswert und ein Besuchermagnet. Aber auch der Besuch des Mausoleum Bückeburg lohnt sich, denn die Begräbnisstätte der Familie zu Schaumburg-Lippe ist im prachtvollen byzantinischen Stil erbaut. 

Schloss-Bückeburg, Schlösser der Weserrenaissande

Flügel im Renaissance-Stil

Schloss-Bückeburg, Park, Schlösser der Weserrenaissance, Schlosspark BückeburgSchloss-Bückeburg, Schlösser der Weserrenaissance

Erste urkundliche Erwähnung von Bückeburg stammt aus dem Jahre 1304. Damals wurde eine Burg Bückeburg erwähnt, ein Vorläufer des heutigen Schlosses. Die Bückeburg wurde vom Graf Adolf VI von Holstein-Schaubenburg erbaut. Der Name Bückeburg kommt von einer damals schon verfallenen Burg bei Obernkirchen, die auch Bückeburg hieß.

Der Bau der jetzigen Schlossanlage im Weserrenaissance-Stil wurde im Jahre 1560 vom Otto IV von Schaumburg begonnen. Die Bausubstanz der alten Burg wurde teilweise in das heutige Schloss integriert.

Als Mitte des 17. Jahrhunderts das Fürstengeschlecht von Holstein-Schaumburg ausgestorben war, fiel das Schloss und Teile der Grafschaft an Philipp I, er begründete damit das Fürstengeschlecht Schaumburg-Lippe.

Schloss-Bückeburg, Schlösser der Weserrenaissance.

Renaissance-Flüges des Schlosses Bückeburg

In den Jahre 1728-1748, während der Regierungszeit von Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe besuchte der Schriftsteller und Philosoph Voltaire mehrfach das Schloss Bückeburg. Bei Wikipedia fand ich die Information, dass Voltaire sich einige Inspirationen für sein Buch „Candide oder der Optimismus“ in Bückeburg geholt hat. Der Hauptprotagionist des Buches, Candide, ist der illegitime Sohn des Barons Thunder-Ten-Tronckh von Westfalen. Als Inspiration für das Schloss des Barons diente das Schloss Bückeburg. Voltaire verspottete die Westfalen ein wenig in seinem Werk – er fand es erwähnenswert, dass das Schloss sogar über Türen und Fenster verfüge.

Schloss-Bückeburg, Schloss bei Minden, Weserrenaissance

Heute wird das Schloss von Alexander zu Schaumburg-Lippe bewohnt. Die Mehrheit meiner Leser sind weiblich… diesen Prinzen kennt Ihr vielleicht, er war mit Jette Joop verlobt.

Wesentlich interessanter fand ich aber die Info, dass die Mutter vom Alexander zu Schaumburg-Lippe Eva-Benita von Tiele-Winckler hieß – den Namen kenne ich doch (!!!). Das Haus Tiele-Winckler stammt ursprünglich aus Schlesien und der Ururgroßvater des Alexander zu Schaumburg-Lippe hat auf Schloss Moszna gelebt. Moszna hab ich hier schon gezeigt *klick*, es liegt unweit von Oppeln, es ist quasi meine Heimat.

Und wenn ich schon bei der Genealogie des Fürstenhauses bin, möchte ich noch eine andere Linie erwähnen. Eine Ururgroßmutter des Prinzen Alexander war Hermine zu Waldeck und Pyrmont. Diese Hermine stammt aus Arolsen, meiner zweiten Heimat. Sie heiratete Adolf Georg zu Schaumburg-Lippe, die Hochzeit fand im Arolser Schloss statt, das ich hier auch schon gezeigt hab *klick*.

So werde ich langsam zur Adelsexpertin, ohne je die Gala gelesen oder eine fürstliche Hochzeit im Fernsehen gesehen zu haben.

Schloss-Bückeburg, Renaissanceschloss bei Minden, WeserrenaissanceSchloss-Bückeburg, Fürsten zu Schaumburg-Lippe

Mit dem Schlossbesitzer habe ich übrigens eine Gemeinsamkeit – die Liebe zu Büchern. Vergleichbar sind unsere Bibliotheken bestimmt nicht, aber auch ich hab eine Menge Lesestoff (ca. 4000) und einige Schätzchen darunter (das älterste ist 290 Jahre alt). Die Bibliothek ist mein ganzer Stolz, daher musste ich es an dieser Stelle erwähnen.

Das Buch „Vom Glück mit Büchern zu leben“ zeigt einen Einblick in die Bibliotheken berühmter Buchliebhaber, es enthält ein Kapitel mit einem Blick auf die Bibliothek von Alexander zu Schaumburg-Lippe. Das Buch hab ich mir von einem Bekannten ausgeliehen, mit dem ich auch das Schloss Bückeburg besucht habe. Mein Bekannter Harald ein ganz großer Arno Schmidt-Fan, der Schlossbesitzer anscheinend auch, da er sich mit der prachtvolle Ausgabe von „Zettels Traum“ abbilden ließ.

Bücher2-horz

Wie es sich für ein ordentliches Schloss gehört, hat das Schloss Bückeburg auch ein Gespenst. In Großbritannien hat jedes Schloss, jede Burg und jedes geschichtlich bedeutende Gebäude einen Hausgeist – da müssen die deutschen Schlösser noch ein wenig Nachhilfe nehmen. Im Schloss Bückeburg wurden Schritte in leeren Zimmern und Kinderstimmen gehört, ein unbekanntes Kind soll dort gesehen worden sein. Das zieht auch Geisterjägergruppen an, mehrere haben dort schon Messungen durchgeführt.

Schloss-Bückeburg8

Das Mausoleum Bückeburg

Im Schlosspark kann man ein Mausoleum besichtigen, die Begräbnisstätte des Fürstenhauses von Schaumburg-Lippe. Es ist ein prachtvoller Bau, der mich mehr beeindruckt hat als das Schloss. Erbaut wurde das Mausoleum in den Jahren 1911-1915 vom Fürsten Adolf II zu Schaumburg Lippe.

Mausoleum Bückeburg, Fürsten zu Schaumburg-Lippe

Mausoleum des Fürstenhauses zu Schaumburg-Lippe

Während der Bau von Außen neoklassizistisch ist, sieht das Innere eher byzantinisch oder orthodox aus, es erinnert mich ein wenig an die Pfalzkapelle des Aachener Doms. Das Bückeburger Mausoleum ist die größte Fürstengruft der Welt und die größte Goldmosaikkuppel Europas schmückt das Innere des Mausoleums.

Im Altarraum kann man ein Kreuz aus dem 13. Jahrhundert und eine Bibel aus dem Jahr 1628 bewundern.

Mausoleum Bückeburg, Begräbnisstätte der Fürsten zu Schaumburg-Lippe

Blick auf die Decke des Mausoleums – größte Goldmosaikkuppel Europas

Mausoleum Bückeburg, Mausoleum der Fürsten zu Schaumburg-LippeMausoleum Bückeburg, Mausoleum im byzantinischen Stil

Die Gruft mit den Särgen der Fürstenfamilie ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Mausoleum Bückeburg, Grab der Fürsten von Schaumburg-Lippe

Prachtvolle Mosaiken erinnern an den Aachener Dom

 

Bückeburg war für mich sehr sehenswert und auf jeden Fall eine Reise wert!

 

 

Erstellt am Juli 13, 2014

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10 Antworten zu “Schloss und Mausoleum Bückeburg”

  1. Rostrose sagt:

    Heller Stein, Tümchen, Verzierungen … – dieses Schloss gefällt mir allein schon von der Optik SEHR, liebe adelskundige Maegwin! Und dann beitet es auch noch Raum für interessante Geschichten, sogar welche von Geistern! Und auch das Mausoleum spricht mich sehr an – alles in allem kann ich mir gut vorstellen, dass diese Örtlichkeit eine Reise wert ist!!!
    Alles Liebe, Traude
    ჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓჱܓ

  2. Emilia sagt:

    Das ist aber ein absolut wunderschönes Schloss. Du besitzt 4000 Bücher? Respekt.

  3. Hallo, ja viele Geister gibt es bei uns wirklich nicht und rund die Hälfte davon, dürften von der weißen Frau handeln, zumindest bei uns hat die Dame oft die Hauptrolle!

  4. Rob Joseph sagt:

    Ich war letzten Woche in Buckeburg, aber leider für Arbeiten und nicht für spaß.
    Das Schloß und Mausoleum siehst wirklich schön aus. Sehr schöne Fotos und bericht.

  5. Laxmi Gurung sagt:

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  6. ZielonaMila sagt:

    Fantastic post, beautiful photos:) Greetings

  7. Herrlich! Du fotografierst ja tolle Plätze. Ich liebe Schlösser und du hast einfach so schöne Sachen eingefangen, echt toll. ♥

    hier geht’s zu meinem Blog ♥

  8. Ich möchte schon lange zum Weihnachtszauber auf Schloss Bückeburg, mal sehen, ob es dieses Jahr klappt. Tolle Fotos, Andrea

  9. OHA *__* Wirklich total tolle Bilder! Das Schloss ist wunderschön. Schade, dass es so weit weg ist von mir.

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