An der Mosel gibt es eine Vielzahl von Burgen, quasi an jeder Ecke findet man eine Burg oder eine Burgruine. Doch bewohnt sind nur wenige. Die Ehrenburg, eine Burg in der Nähe von Boppard, Cochem und Koblenz, ist gleichzeitig eine Burgruine und ein Burghotel an der Mosel, denn im erhaltenen Teil der Burg kann man heute ein Zimmer mieten. Wenn Ihr in einem Burghotel an der Mosel übernachten möchtet, dann eignet sich die Ehrenburg perfekt dafür. Während der Blogger-Reise nach Brodenbach durfte ich zwar nicht auf der Burg wohnen, sondern in der Vogtei der Burg, am Fuße des Burgbergs. Aber war ich von der Burg gesehen habe, war sehr überzeugend. Die Ehrenburg gehört für mich zu den Top Sehenswürdigkeiten an der Mosel. Warum? Das könnt Ihr im heutigen Artikel lesen. 

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Die Lage der Ehrenburg ist malerisch

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Die Burg ist zum Teil eine Ruine, zum Teil aber auch ein Hotel

Geschichte der Ehrenburg

Die erste urkundliche Erwähnung der Burg aus dem Jahre 1161 stammt aus einer Urkunde von Kaiser Friedrich Barbarossa, damals wurde die Burg Castrum Eremberch genannt. In der Schlichtungsurkunde übergibt der Bruder von Barbarossa, Konrad von Hohenstaufen einige Besitzungen an den Erzbischof von Trier ab und bekommt dafür unter anderem die Ehrenburg als Lehen. Doch es gibt Vermutungen, dass die Ehrenburg deutlich älter ist. Die Ehrenburg ist der Stammsitz der Herren von Ehrenberg, die zu Gefolgsleuten von Konrad von Hohenstaufen gehören.

Der Konflikt der Burgherren mit dem Erzbistum Trier dauerte noch einige Jahrhunderte an. Das Geschlecht der Herren von Ehrenberg starb 1398 aus und die Lehen gingen an das Geschlecht der von Schönberg über. Der schottisch anmutende Doppelturm stammt aus dieser Zeit. 1426 übernahm Cuno von Pyrmont und von Ehrenberg die Burg. In Brodenbach kann man heute noch ein 2,5 Meter großes Votivkreuz aus dem Jahr 1426 mit einem Relief von Cuno von Pyrmont bewundern.

Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Ehrenburg viele Besitzer, die detaillierte Geschichte der Burg könnt Ihr jedoch bei Wikipedia nachlesen. Erwähnenswert finde ich noch, dass Ende des 18. Jahrhunderts der preußische Staatsmann Freiherr vom Stein zu den Besitzern der Ländereien gehörte.

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Der Ausblick von oben ist grandios.

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Die Ehrenburg in Sagen und Legenden

Ein so altes und imposantes Gemäuer hat schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt. Über die Bewohner der Ehrenburg wurde nicht nur Schönes berichtet.

Schon die Entstehungsgeschichte der Burg ist legendär. Während der Jagd soll ein junger Ritter ein schönes Fräulein getroffen haben, in das er sich verliebte. Während sie sich im Wald zum ersten Mal küssten, kam eine uralte Steele zum Vorschein, deren Inschrift das Glück des Paares prophezeite. Weil der Ritter so glücklich war, baute er die Ehrenburg, um mit seiner Frau dort zu leben. Die Steele soll heute unter den Burgmauern verborgen sein. Die Stelle, wo das Paar sich zum ersten Mal küsste, wird heute „die Kussnische“ genannt. Es wird berichtet, dass jedes Paar, welches sich dort küsst, für immer zusammen bleibt.

Eine andere Legende ist blutrünstiger. Sie erzählt, dass im 15. Jahrhundert ein grausamer Ritter Friedrich auf der Ehrenburg gelebt hat, vor dem sich alle gefürchtet haben. Friedrich soll seine Ehefrau und seinen Bruder ermordet haben. Seine Frau, Adelheid, liebte ihn nicht, sie heiratete ihn nur aus Pflichtgefühl und Gehorsam. Kurz nach der Hochzeit soll Friedrich sie in den Kerker der Burg gesperrt haben, wo sie gefangen gehalten wurde. Friedrichs Bruder, Heinrich, wollte Adelheid aus dem Kerker befreien, doch Friedrich erwischte sie und tötete beide. Nach dem Mord soll Friedrich wahnsinnig geworden sein, sein Blutdurst war unstillbar. Daher heuerte er zum Militär an und fiel dort an vorderster Front.

Die Sagen habe ich in dem Buch „Die schwarzen Führer: Eifel/Mosel“* von Jörg Batscher-Kleudgen entdeckt.

Dann soll es auf der Burg auch einen Geist geben, den stillen Heinrich. Doch um ihn zu erleben, müsst Ihr schon selbst eine Nacht auf der Ehrenburg verbringen.

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Aus der Ferne sieht die Burg noch imposanter aus.

Ehrenburg heute – Burghotel an der Mosel

Wie schon oben erwähnt, ist die Burg heute ein ***- Hotel im Privatbesitz. In dem Burghotel an der Mosel gibt es 13 Zimmer. Weitere Zimmer befinden sich in der Vogtei unterhalb der Burg, was allerdings 500 m von der Ehrenburg entfernt ist. Die Vogtei ist eher für Selbstversorger-Gruppen gut geeignet, feiern kann man dort bestimmt ganz wunderbar. Was mich fasziniert hat, war die absolute Stille – die Vogtei und die Burg liegen so weit abseits von allem, dass man nur morgens Vogelgezwitscher hörte. Der Weg zum Frühstück ist jedoch weit, daher gibt es in der Vogtei die Möglichkeit, sich selbst etwas zuzubereiten. Die Zimmer in der Vogtei sind im Landhaus-Stil eingerichtet, während die Einrichtung der Burg an Historismus erinnert (jedoch relativ neu ist). Um das Mittelalter-Ambiente perfekt zu machen, wird das Frühstück vom Tongeschirr serviert.

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Imposanten Schutz hatte der Herr Ritter

Vogtei der Ehrenburg, Burghotel Ehrenburg

Die Zimmer in der Vogtei sind eher ländlich eingerichtet.

Lebendige Burg – sonntägliche Mittelaltershow

Die Ehrenburg, das Burghotel an der Mosel, hat eine Besonderheit, denn in den Sommermonaten findet an jedem Sonntag eine Show statt, ein kleiner Mittelaltermarkt quasi. Es gibt Führungen in historischen Gewändern, Bogen- und Katapultschießen, Minnegesang und Musik, einen Schmied und einen Holzschnitzer, die ihr Können präsentieren. Alle Beteiligten sind natürlich in Gewandung, was die besondere Charme des Ortes ausmacht. Die Besucher sind zahlreich und die Stimmung ist großartig. Sehenswert ist die Burg Ehrenburg immer, doch an Sonntagen wird der Besuch zum Erlebnis.

Mein Fazit

Die Ehrenburg bietet wechselvolle Geschichte und sagenhafte Umgebung. Vor allem aber unterscheidet sie sich von den vielen anderen Burgen an der Mosel, denn sie ist zum Teil Ruine und zum Teil ein Burghotel und Restaurant. Es gibt zahlreiche Hotels an der Mosel, doch dieses Burghotel ist etwas Besonderes. Überraschend anders ist auch das Showprogramm, da auf der Burg viele verschiedene Events stattfinden. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Burg seit 1991 im Privatbesitz ist und erst von den Besitzern von einer verfallenen und bewachsenen Ruine in die heutige Pracht umgewandelt wurde.

Eckdaten

Ehrenburg
56332 Brodenbach
02605/3077
Mail: kontakt(at)ehrenburg.de

Öffnungszeiten: Frühlingsanfang bis Allerheiligen

Montag – Samstag 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntage und Feiertage 11.00 – 18.00 Uhr

 

Der Besuch der Burg und die Übernachtung in der Vogtei der Ehrenburg gehörten zum Programm der Bloggerreise #AbenteuerEhrenbach. Vielen Dank für diese wunderbaren Erlebnisse!

 

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Erstellt am Mai 24, 2018

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6 Antworten zu “Ehrenburg – Burghotel an der Mosel”

  1. Melli sagt:

    Das klingt nach einem Hotel, wie für dich gemacht. Vielleicht kannst du ja mal zu einem anderen Zeitpunkt direkt in der Burg übernachten. Und die Moselgegend ist wirklich wunderschön. Auch für nicht Burgdamen… ;).
    Liebe Grüße an dich

  2. Tanja sagt:

    Die Ehrenburg hat schon etwas märchenhaftes. 🙂
    Ich war schon sehr gespannt auf deinen fachfraulichen Bericht zur Ehrenburg. 🙂

    Liebe Grüße
    Tanja

  3. Myriam sagt:

    Hi Eva,
    das mit der Kussnische hab ich gar nicht gesehen/gelesen als wir dort waren. Hach, jetzt habe ich noch einen guten Grund, um mit meinem Freund wiederzukommen. Der lebendige Burgsonntag war echt schön, da kam wirklich Mittelalter-Flair rüber.
    LG Myriam

    • Burgdame sagt:

      Ich leider auch nicht, hab es erst im Buch erfahren. Das geht mir leider oft so, dass ich die interessanten Sachen erst beim Bloggen entdecke und dann wieder hinfahren muss. Liebe Grüße an Dich.

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