*Bloggerreise*

In Österreich gibt es eine Vielzahl historischer Städte, die alle charmant und sehenswert sind. Es gibt aber auch einige Kleinstädte, die eine besondere geschichtliche Bedeutung haben. Diese haben sich zusammen geschlossen, um sich gemeinsam als  “Kleine historische Städte” zu präsentieren. Jede Stadt ist natürlich einzigartig, jede ist in einem anderen Stil, in einer anderen Epoche erbaut. Die kleinen Städte haben jedoch zwei Gemeinsamkeiten, die man schon aus dem Namen entnehmen kann. Alle Städte haben einen historischen Stadtkern und sie sind klein, haben maximal 45.000 Einwohner. Es gibt aber weitere Gemeinsamkeiten, denn die historischen Städtchen waren in der Regel sehr wohlhabend, was man heute noch am Stadtbild sehen kann. Ich nehme Euch in drei der kleinen historischen Städte Österreichs mit, nach Hallein, Radstadt und Bad Ischl.

Menhir Österreich, Megalith, Landschaft im Salzkammergut, Sonnenaufgang in den Bergen
Die Landschaft im Salzkammergut ist traumhaft, bei einem Morgenspaziergang habe ich sogar ein Menhir entdeckt.

Bad Ischl

Über Bad Ischl habe ich schon viel Geschrieben, daher hier nur wenige Infos über die reizvolle Sommerresidenz von Sissi und Franz. Die Kurstadt im Salzkammergut war ein Salinenort, schon vor Jahrhunderten wurde hier Salz abgebaut. Doch im 19. Jahrhundert wurden Salzbäder modern und Bad Ischl entwickelte sich zum Treffpunkt der High Society und vieler Künstler. Noch heute ist der mondäne Flair der Vergangenheit spürbar. Dem Adel von damals verdanken wir heute, dass Bad Ischl so eine prachtvolle Stadt ist. Meine Tipps für Ischl und einen Rundgang auf den Spuren von Sissi und Franz findet Ihr hier: Mit Sissi und Franz durch Bad Ischl

Radstadt

Kurze Geschichte von Radstadt

Mit Rädern hat Radstadt nicht viel zu tun – dennoch findet man interessante Fahrräder hier, aber darüber berichte ich später. Radstadt ist eine alte Stadt, ihre Ursprünge hat sie vermutlich im 7. Jahrhundert nach Christus, vielleicht aber noch eher, denn schon Kelten und Römer siedelten hier. 1289 erhielt Radstadt als erste Stadt des Erzbistums Salzburg die Stadtrechte. Denn damals gehörte Salzburg noch nicht zu Österreich, sondern war ein eigenständiges Erzbistum. Die Grenze zu Österreich verlief direkt neben Radstadt. Doch im Laufe der Jahrhunderte war die Stadt von mehreren Bränden betroffen, daher stammen viele der heutigen Häuser aus dem 18. oder 19. Jahrhundert

Spaziergang durch die Altstadt von Radstadt

Eins der ältesten Bauwerke der Stadt ist die immer noch intakte Stadtmauer mit drei Türmen. Das Kapuzinerkloster und -turm stammen aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts und gehören zu den Bauwerken der Stadt, die nie durch Brände zerstört wurden. Im Kapuzinerturm befindet sich heute ein Teil des Heimatmuseums, der Rest des Museum ist im Schloss Lerchen zu finden. 

Etwas außerhalb der Stadtmauer findet man den Radstäder Radgarten – denn Fahrräder sollten hier nicht fehlen. Der Künstler und Fahrraddesigner Dieter Senft stellt hier einige seiner kuriosen Werke aus, z. B. das längste Fahrrad der Welt. 

Mehr über Radstadt könnt Ihr auf dem Blog Places and Pleasure lesen: Unterwegs in und um Radstadt

Hallein

Kurze Geschichte von Hallein

Das Salz prägt Hallein und wurde hier schon 600 Jahre vor Christus abgebaut und zwar von den Kelten. Das Salz brachte den Kelten großen Wohlstand und machte die Gegend um Hallein zu einem wichtigen Handelszentrum. Etwa 1000 Jahre nach den Kelten wurde erneut Salz in dieser Gegend abgebaut. Im 15. Jahrhundert nahmen die Salzburger Erzbischöfe den Salzabbau wieder auf, was der Stadt erneut Reichtum und Macht brachte. Vor 30 Jahren wurde der Salzabbau beendet und heute wird die Salzsaline für Kulturveranstaltungen genutzt. Hallein ist eine Dependence der Salzburger Festspiele.

Spaziergang durch Hallein

Der Inn-Salzach-Stil

Die Häuser in der Altstadt von Hallein sind einzigartig, den Stil findet man nur in dieser Gegend, daher wird er Inn-Salzach-Stil genannt. Die Häuserfronten sind geschwungen, die Giebel vorgezogen. Um den Häusern Stabilität zu verleihen, sind diese immer zum Wasser gewölbt.

Keltenmuseum 

Wie schon erwähnt, war die Gegend schon vor 2500 Jahren von keltischen Stämmen besiedelt. Bei Ausgrabungen am Dürrnberg wurden bedeutende Funde aus keltischer Zeit entdeckt, z. B. eine in Europa einmalige keltische Schnabelkanne aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Das Keltenmuseum zeigt die Objekte vom Fundort Dürrnberg

Stille Nacht Museum

Direkt an das Keltenmuseum ist das Stille-Nacht-Museum angeschlossen. Das bekannte Weihnachtslied wurde hier in Hallein komponiert und nicht weit von hier „uraufgeführt“. Angeblich wurde das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ nur gespielt, weil die Orgel kaputt gegangen ist. Der Komponist Franz Xaver Gruber war eigentlich Dorfschullehrer und der Texter Joseph Mohr Hilfspfarrer. Um den Weihnachtsabend trotz der kaputten Orgel festlich zu gestalten, spielten sie das Lied mit zwei Gitarren – was damals absolut unüblich war. Es ist anscheinend sehr gut angekommen, denn Stille Nacht ist heute das bekannteste Weihnachtslied der Welt. Direkt vor dem Museum befindet sich das Grab von Franz Gruber. Die Stadt Hallein hat den Nachlass des Künstlers übernommen, daher befinden sich fast alle Schriftstücke des Liedes im Museum.

Etwas abseits der Stadt sieht man zwei imposante Felsen, das sind die Bamsteine, heute die Wahrzeichen von Hallein. Unter den Steinen, in den Höhlen befand sich die erste Bierbrauerei von Hallein. Da in den Höhlen immer gleiche Temperatur herrscht, konnte man dort wunderbar das Bier kühlen und lagern.

In Hallein findet in den Sommermonaten fast jedes Wochenende ein Event statt, während unseres Besuches war dort gerade ein Bierfest. Ich habe es sehr genossen, die vielen verschiedenen Biersorten zu sehen und einige davon zu probieren.

Bierfest Hallein, Bier aus Hallein
Bierfest in Hallein: Mein Favorit war ein Bier-Wein-Hybrid

Mehr Tipps für Hallein findet Ihr beim Kulturtänzer: Vielseitiges und genussvolles Hallein

Hotel-Empfehlung für Hallein – Kranzbichlhof

In Hallein wohnten wir in einem absolut reizvollen Hotel, welches ich sehr gerne hier empfehle. Das Hotel Kranzbichlhof liegt idyllisch im Grünen, abseits der Innenstadt. Schon die Lage ist traumhaft, denn das Hotel ist eingebettet in eine hügelige reizvolle Landschaft. Es gibt nur wenige Höfe in der Nähe, daher wird man morgens von Kuhglocken geweckt. In dem inhabergeführten Hotel ist alles ein wenig liebevoller als in anderen Häusern. Jedes Zimmer ist mit einem Balkon ausgestattet und egal auf welcher Seite man wohnt, der Ausblick ist immer schön. Das Frühstück besteht überwiegend aus regionalen Produkten und die Wellness-Angebote sind zahlreich. Im Kranzbichlhof bin ich zum ersten Mal in den Genuss einer Klangmassage gekommen und obwohl ich sehr skeptisch war, war die Klangmassage sehr entspannend und angenehm.

Mehr kleine historische Städte

Nach dem kurzen Wochenende in Österreich habe ich mich gefragt, warum Österreich bei meinen Reiseplänen bisher so wenig berücksichtigt wurde. Schon die liebliche hügelige Landschaft mit hohen Bergen im Hintergrund war postkartenreif. Der Aufenhalt im Hotel Kranzbichlhof war Entschleunigung pur. Die kleinen historischen Städte haben mir sehr gefallen, weil man überall Geschichte mit Genuss kombinieren kann. Für den Besucher, aber auch für die Einwohner finden dort viele Veranstaltungen statt, wie Theater oder Festivals. In den Sommermonaten gibt es in den Kleinstädten fast jedes Wochenende interessante Events statt. Kulinarik und Handwerk verbindet die Städte, denn es gibt hier viele traditionelle Handwerksbetriebe und einzigartige Gaststätten und inhabergeführte Hotels.

Sucht Ihr kulinarische Empfehlungen für Bad Ischl, Hallein und Radstadt? Dann lohnt sich ein Blick auf den Blog Yummy Travel: Kulinarisch unterwegs in Bad Ischl, Hallein und Radstadt

Hotel Hallein, Hotel Dürrnberg,
Blick von meinem Hotelbalkon im Hotel Kranzbichlhof

Ich habe nur drei der kleinen historischen Städte besucht und alle drei waren sehr reizvoll und sehenswert. Mehr Infos über die schönsten historischen Kleinstädte Österreichs findet Ihr auf dem Blog Weltenkundler. Es gibt in Österreich noch wesentlich mehr kleine historische Städte zu entdecken, dazu gehören noch Bludenz, Kufstein, Judenburg, Bruck, Bad Radkersburg, Baden, Steyr und Gmünden.

Ich bin überzeugt, dass ich bald wieder ins Salzkammergut reisen werde und hoffe sehr, dass ich bei einer anderen Gelegenheit auch noch die anderen kleinen historischen Städte in Österreich besuchen werde.

Die kleinen historischen Städte habe ich im Rahmen einer Bloggerreise besucht. Vielen Dank für die schöne Zeit!

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Erstellt am Oktober 31, 2019

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9 Antworten zu “So schön ist Österreich – drei kleine historische Städte”

  1. Shadownlight sagt:

    Das sieht alles sehr idyllisch aus!
    Liebe Grüße!

  2. Wie nett, du warst sowohl in der Geburtsstadt meiner Mama,Radstadt, in meiner Geburtsstadt, Hallein und in einer meiner Lieblingsstädte, Bad Ischl. Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia

  3. Tamara sagt:

    Sehr schöner Artikel, besonders Radstadt muss ich mir merken! Apropos kleine historische Städte, falls du mal Urlaub im Vinschgau in Südtirol machen solltest empfehle ich dir Glurns, die kleinste Stadt Europas. Kleiner als 900 Einwohner geht glaube ich nicht 😉

    LG Tamara

  4. Merlyn Schulman sagt:

    Es gibt hier so viele Richtungen für eine gemütliche Reise! Wir haben mit meinem Mann ein Appartement in Salzburg für Juni gebucht und suchen jetzt nach mögliche Ausflugsziele in der Umgebung. Wahrscheinlich werden wir zuerst eine Stadt Hallein aus diese Liste besuchen.

  5. […] Eva von Burgdame:  So schön ist Österreich – drei kleine historische Städte. […]

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