Die an der walisischen Grenze gelegene Stadt Hereford birgt gleich mehrere geheimnisvolle und einzigartige Sehenswürdigkeiten. Hereford war bereits im 7. Jahrhundert ein Bischofssitz und ist daher für geschichtsinteressierte Reisende absolut sehenswert. Die gotische Kathedrale ist atemberaubend schön und zählt für mich zu den schönsten in Großbritannien. Einzigartig ist jedoch die mittelalterliche Weltkarte Mappa Mundi. Sie ist eine der ältesten noch erhaltenen Weltkarten. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit von Hereford ist die Kettenbibliothek, denn diese Bücher waren einst so kostbar, dass sie angekettet werden mussten. Beachtenswert sind auch die prachtvollen Gräber im Innenraum der Kathedrale. Der Besuch von Hereford war ein besonderes Erlebnis während meiner Reise durch die Midlands, weshalb ich Euch einen Besuch der Stadt unbedingt empfehlen möchte.

Hereford Cathedral - wichtigste Sehenswürdigkeit von Hereford
Die gotische Kathedrale von Hereford thront über der Stadt. Doch ihre Geheimnisse sind nur wenigen bekannt.

Die Sehenswürdigkeiten von Hereford entdecken

Hereford liegt im Südwesten der Midlands, fast an der walisischen Grenze. Die Stadt ist für Reisende, die sich für historische Sehenswürdigkeiten und das geheimnisvolle Erbe Englands interessieren, ein Muss. Hereford ist sehr alt und seit dem 7. Jahrhundert nach Christus ein Bischofssitz. Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Stadt immer eine bedeutende Stellung im Land. Während der Rosenkriege wurde Owen Tudor, der Stammvater der Tudors, in Hereford gefangen genommen und enthauptet. Er war der Großvater des ersten Tudor-Königs auf dem englischen Thron, Heinrich VII. Doch nun zu den geheimnisvollen Sehenswürdigkeiten der Kathedrale.

Hereford Cathedral – ein Meisterwerk der Gotik

Die Kathedrale von Hereford zählt vermutlich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region Midlands in Großbritannien. Sie ist sehr groß, wunderschön und ein gotisches Meisterwerk. Als eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen des Landes birgt sie nicht nur architektonische Schönheit, sondern auch einige geheimnisvollste Sehenswürdigkeiten. Die Glasfenster und der lichtdurchflutete Kirchenraum, in dem sich die einzelnen Farben der Fenster spiegeln, sind magisch. Natürlich sind die Bibliothek und die mittelalterliche Weltkarte die Höhepunkte der Kathedrale, doch ich habe mehr als eine Stunde im Kirchenraum verbracht und habe über die Details gestaunt. Das Hauptschiff stammt aus normannischer Zeit und wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die Seitenschiffe stammen aus dem 14. Jahrhundert. Faszinierend sind auch die Kapellen, die zwischen dem 13. und dem 17. Jahrhundert erbaut wurden – jede einzelne ist anders und individuell. Unbedingt solltet Ihr auch einen Blick auf die Krypta werfen, denn sie gehört zu den ältesten Teilen der Kathedrale. Prächtig ist das Grabmal des Heiligen Thomas von Hereford. Der große und kunstvoll gestaltete Schrein aus Stein und Marmor zählt zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Grabmälern in Großbritannien. Die Gebeine des Heiligen Thomas von Hereford sind in dem Schrein jedoch nicht mehr erhalten. Während der Reformation wurden sie versteckt, doch dann verlor sich ihre Spur.

Sehenswürdigkeiten von Hereford, die Kathedrale
Die Hereford Cathedral ist voller architektonischer und kunstgeschichtlicher Schätze, daher ist sie die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.

Die Kettenbibliothek von Hereford – ein Schatz angeketteter Weisheit

Bücher waren einst äußerst kostbar und zählten zu den wertvollsten Kirchen- und Klosterschätzen. In der Vergangenheit war das Anketten die beste Methode, um sie vor Diebstahl zu schützen. Bis ins 18. Jahrhundert wurden Bücher in Klöstern oder Bibliotheken angekettet. Die Kettenbibliothek von Hereford ist eine der ältesten und größten erhaltenen Kettenbibliotheken Europas. Meines Wissens gibt es nur noch fünf Kettenbibliotheken in Europa. Hereford hat die größte Kettenbibliothek, weil dort im Jahr 1611 alle Bücher angekettet wurden. Das älteste Buch der Bibliothek ist ein Gesangsbuch aus dem 8. Jahrhundert. Es ist beeindruckend, so alte Bücher sehen zu können.

Warum wurden Bücher angekettet?

In der Vergangenheit wurden Bücher oft angekettet, um sie vor Diebstahl zu schützen, denn sie zählten zum kostbarsten Besitz. Solche Kettenbibliotheken sind heute nur noch sehr selten erhalten. In Italien soll es noch zwei geben, eine befindet sich in Zutphen in den Niederlanden. In Großbritannien gibt es noch zwei Kettenbibliotheken, eine in Oxford und eine in Hereford. Da ich Bibliotheken liebe, war Hereford ein fest gesetztes Ziel bei meiner Reiseplanung.

Die mittelalterliche Weltkarte Mappa Mundi – eine geheimnisvolle Reise ins 13. Jahrhundert

Mappa Mundi, die älteste und die größte noch erhaltene Landkarte der Welt. Seit dem Mittelalter ist diese Weltkarte in so gutem Zustand erhalten geblieben, das ist einzigartig. Die Mappa Mundi, diese faszinierende mittelalterliche Weltkarte, ist eine weitere geheimnisvolle Sehenswürdigkeit der Hereford Cathedral.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, eine zwischen 1285 und 1295 erschaffene Weltkarte zu sehen. Wie haben sich die Menschen im 13. Jahrhundert die Welt vorgestellt? Die Mappa Mundi zeigt, wie die Gelehrten die Welt damals sahen. Weltkarten aus dem Mittelalter sehen ganz anders aus als unsere, denn es wurde eher eine „Kirchenwelt” gezeigt. Im Mittelpunkt steht Jerusalem. Darum herum sind Europa, Asien und Afrika angesiedelt und darüber thront Christus. Man kann durchaus Länder, Städte, aber auch Meere und Flüsse erkennen. Noch interessanter sind jedoch die Zeichnungen. Oft sind es verschiedene Fabelwesen, die Gut und Böse symbolisieren. Die Weltkarte hat mich sehr gefesselt. Für unser heutiges Weltverständnis ist diese alte Weltkarte skurril und seltsam. Und doch entsprach sie den wissenschaftlichen Standards der damaligen Zeit.

Einzigartige Grabdenkmäler in der Kathedrale

Neben den bekannten geheimnisvollen Sehenswürdigkeiten beherbergt die Kathedrale von Hereford auch beeindruckende historische Grabdenkmäler, die einen weiteren faszinierenden Aspekt dieser bedeutenden Stätte darstellen. Die Liebhaber von prachtvollen Gräbern werden in Hereford viel zu staunen haben, denn in der Kathedrale wurden viele berühmte Persönlichkeiten bestattet. Die monumentalen Grabdenkmäler sind oft einzigartig. So zeigt das Grabmal von 1358 Sir Peter de Grandisons ihn in voller bunt geschmückter und glänzender Rüstung.

Das prachtvollste Grab ist jedoch das des englischen Lordkanzlers und Bischofs von Hereford, Thomas de Cantiloupe (1220–1282). Seit seiner Heiligsprechung wurde er mehrfach umgebettet, da der Strom der Pilger stetig zunahm. Im Jahr 1320 wurde ein besonders prachtvoller Schrein errichtet. Dieser ist rundum mit trauernden Tempelrittern geschmückt, da Thomas de Cantiloupe auch Großmeister des Tempelordens war. Der Schrein, den wir heute sehen, ist eine Rekonstruktion, denn während der Reformation wurde der originale Schrein zerstört.

Café im Kreuzgang – ein Ort voller Geschichte und Entspannung

Ich liebe die Atmosphäre in Kirchen und Klöstern und erkunde die Kreuzgänge der Gotteshäuser sehr gerne. Kreuzgänge sind oft kleine grüne Oasen, die zur Besinnung und Entschleunigung einladen. Der charmante Kreuzgang der Hereford Cathedral bietet nicht nur eine entspannte Atmosphäre, sondern kann auch als kleiner Geheimtipp unter den Sehenswürdigkeiten der Stadt betrachtet werden. Im Kreuzgang der Hereford Cathedral kann man seinen Tee und Kuchen innerhalb historischer Mauern genießen. Es gibt in Hereford bestimmt keine stimmungsvollere Location, weshalb ich sie sehr gerne empfehle. Außer uns hatte das kleine Café nur sehr wenige Besucher, sodass ich behaupten möchte, dass es ein echter Geheimtipp ist.

Hereford Cathedral, 5 College Cloisters Cathedral Close, Hereford HR1 2NG
Öffnungszeiten der Bibliothek und des Museums: Montag bis Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr

Café im Kreuzgang der Kathedrale von Hereford
Der Cream Tea im Kreuzgang der Kathedrale ist ein Genuss für alle Sinne.

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Erstellt am Juni 2, 2025

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