*Pressereise*
Hannover bietet eine unglaubliche Vielfalt an kulturellen Einrichtungen. Es verfügt über verschiedene hochkarätige Museen, darunter das weltbekannte Sprengel Museum, eine Oper, Theater, ein Varieté, aber auch einmalige Events und prachtvolle Gärten. Aufgrund der vielseitigen Musikszene trägt Hannover den Titel „UNESCO City of Music“. Doch das wissen viele nicht, denn Hannover wird oft unterschätzt. Obwohl Hannover im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, sind Teile der Innenstadt originalgetreu wieder aufgebaut worden. Die Herrenhäuser Gärten strahlen nicht nur mit barocker Pracht, sondern auch mit (einem) royalen Glanz. Im heutigen Artikel möchte ich Euch verschiedene Kulturangebote in Hannover und der Umgebung zeigen. Ich bin überzeugt, dass jeder etwas für sich (dort) finden wird, denn gerade kulturinteressierte Besucher können in Hannover sehr viel entdecken.

Wenn man durch die Innenstadt von Hannover spaziert, entdeckt man viele prachtvolle und filigrane Häuser. Man kann Straßenzüge mit Jugendstilhäusern bewundern, aber auch zahlreiche Fachwerkhäuser oder prunkvolle Kaufmannshäuser im Stil Norddeutscher Backsteingotik. Kann das möglich sein, da Hannover im Zweiten Weltkrieg katastrophal zerstört wurde? Mehr als 90 % der historischen Innenstadt waren völlig zerstört. Doch tatsächlich: Neben zahlreichen modernen und funktionalen Bauwerken wurden auch viele historische Häuser originalgetreu nachgebaut. Diese Bauwerke sehen alt und ehrwürdig aus und machen das Stadtbild so charmant. Wenn man durch die Straßen von Hannover schlendert, sollte man unbedingt den Blick nach oben richten, denn in der Innenstadt gibt es sehr viele wunderschöne Häuser zu entdecken.


Wer in der Innenstadt von Hannover nicht nach oben, sondern nach unten schaut, der kann auf dem Bürgersteig einen roten Streifen entdecken. Dieser Rote Faden ist eine Wegmarkierung, welche die Besucher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Highlights von Hannover führt. Wenn man dem Faden folgt, verpasst man beispielsweise nicht die Nanas von Niki de Saint Phalle am Leineufer oder die Marktkirche mit einem Pentagramm auf dem Turm. Die Leitlinie führt aber auch zum Maschsee und zum Alten und Neuen Rathaus. Die Strecke ist 4,2 Kilometer lang und alle, die während des Spaziergangs hungrig werden, können in die Markthalle von Hannover einkehren, die ebenfalls am Roten Faden liegt. Es gibt aber noch mehr „Fäden“, die durch Hannover führen: Ein „Grüner Faden“ leitet die Besucher zu den 21 schönsten Gärten und Parks der Stadt. Der „Blaue Faden“ wiederum ist ein Stadtrundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Calenberger Neustadt.
Das Rathaus von Hannover wird nicht ohne Grund oft für ein Schloss gehalten – es ist unglaublich prunkvoll. Erbaut wurde das Rathaus in den Jahren 1901 bis 1913. Außen ist es im Stil des Historismus gehalten, mit vielen Elementen der Neorenaissance. Innen dominiert der Jugendstil, weshalb sich auch ein Blick ins Rathaus lohnt. Zur Einweihung des Rathauses war sogar Kaiser Wilhelm II. anwesend. Der Stadtdirektor soll ihm stolz gesagt haben, dass das Bauwerk komplett bar bezahlt wurde.
Im Rathaus werden mehrere Stadtmodelle gezeigt: die historische Altstadt von Hannover im 17. Jahrhundert, die Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg, die völlig zerstörte Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg und Hannover von heute.
Was hat das Rathaus von Hannover mit Venedig gemeinsam? Beide stehen auf sumpfigem Grund und sind daher auf Pfählen erbaut. Das hannoversche Rathaus steht auf über 6000 Buchenpfählen!


Ein besonderer Aufzug fährt in die Kuppel des Neuen Rathauses. Dort befindet man sich auf 97,73 Metern Höhe und kann die Stadt und das Umland aus der Vogelperspektive betrachten. Das alleine lohnt sich schon. Noch interessanter ist aber die Fahrt mit dem Aufzug selbst, denn dieser macht einen Bogen, was weltweit einmalig ist. Der Aufzug fährt zunächst vertikal nach oben, biegt dann ab und fährt schräg weiter.
Werke vieler bekannter deutscher und internationaler Künstler kann man im Sprengel Museum betrachten. Die Schwerpunkte des Museums liegen auf der klassischen Moderne, wie zum Beispiel dem Expressionismus oder Kubismus, aber auch Surrealismus und Dadaismus.
Künstlergrößen wie Franz Marc, August Macke, Emil Nolde oder Paul Klee, aber auch Pablo Picasso, René Magritte oder Max Ernst werden im Sprengel Museum gezeigt. Mehrere Räume sind zudem dem aus Hannover stammenden Dadaisten Kurt Schwitters gewidmet. Besonders sehenswert ist der Nachbau seines Kunstwerkes „Merzbau“ – ein von Schwitters kreierter Raum als Gesamtkunstwerk.
Ein Ausstellungsteil beschäftigt sich mit dem Thema „Entartete Kunst“. Außerdem finden im Museum mehrere wechselnde Ausstellungen statt. Aktuell ist im Sprengel Museum die hervorragende, bunte und phantasievolle Ausstellung „NIKI. KUSAMA. MURAKAMI: Love you for Infinity“ zu sehen. Über diese Ausstellung habe ich jedoch bereits berichtet.
Lest mehr in meinem Artikel: Schönheit, Schmerz und Unendlichkeit: Love you for Infinity



Eine der größten Antikensammlungen Deutschlands befindet sich im Museum August Kestner in Hannover – das weiß aber kaum jemand. Für jeden, der sich für Kunst aus der Antike interessiert, etwas über Ägypten erfahren oder mittelalterliche Schriften und Stoffe bewundern möchte, ist ein Besuch des Museums August Kestner ein Muss.
Besonders die Exponate aus dem antiken Ägypten umfassen einige Highlights, darunter die Mumie einer sehr wohlhabenden Frau aus Oberägypten. Die Dame, genannt „Lady of the House“, wurde um das Jahr 700 v. Chr. aufwendig bestattet.
Noch bedeutender ist aber die Büste des Pharaos Echnaton, dem Ehemann von Nofretete. Der Pharao wurde als unbeliebter „Ketzer-Pharao“ berühmt, denn er versuchte, den Monotheismus einzuführen und die vielen Götter „abzuschaffen“. Die hervorragende Qualität der Bearbeitung und seine beeindruckende Schönheit sind faszinierend. Umso verwunderlicher ist es, dass so viele Menschen nach Berlin reisen, um die Schönheit von Nofretete zu bewundern, während ihrem schönen Ehemann in Hannover oft nur wenig Beachtung geschenkt wird.



Die prachtvollen Gartenanlagen erinnern heute noch an die einstige Fürstenstadt Hannover. Die Barockgärten sind auch heute prunkvoll und bezaubernd. Besucher können in jeder Ecke etwas Neues entdecken. Die Herrenhäuser Gärten heißen nicht ohne Grund so: Man kann stundenlang in den vielen verschiedenen Gartenbereichen flanieren und verweilen – es gibt sogar zwei ausgewiesene Picknickplätze.
Herzog Johann Friedrich ließ die Herrenhäuser Gärten 1675 anlegen. Seine Schwägerin Sophie von Hannover wäre eigentlich die erste englische Königin aus dem Hause Hannover geworden, doch sie starb kurz vor der Krönung. Sie verstarb in den Herrenhäuser Gärten, an der Stelle, wo sich heute ihr Denkmal befindet. Über die detaillierte Geschichte der Gärten werde ich jedoch in meinem nächsten Artikel berichten.
Die Herrenhäuser Gärten ziehen stets zahlreiche Besucher an, doch für Veranstaltungen sind sie besonders beliebt. Vor allem in den Sommermonaten gibt es dort ein vielfältiges Programm, darunter zahlreiche Konzerte, Poetry Slams oder Freilichtkinos. Ein besonderes Highlight, das sehr schnell ausverkauft ist, ist eine Poesielesung zum Sonnenaufgang.



Jedes Jahr findet in den Herrenhäuser Gärten in Hannover der Internationale Feuerwerkswettbewerb statt. Mittlerweile ist dieser Wettbewerb weltweit bekannt und renommiert; die Gewinner steigern ihre Popularität enorm.
An fünf Samstagen in den Sommermonaten füllen sich die Gärten mit unzähligen Besuchern, die sowohl das Feuerwerk als auch das vielseitige Rahmenprogramm genießen möchten. Die Abende sind beliebt und wunderschön. Schon um 18 Uhr strömen die Besucher mit Picknickkörben in die Gärten und genießen die Zeit bis zum Feuerwerk in vollen Zügen.
Am Abend unseres Besuchs drehte sich alles um das Thema England, denn die Herrenhäuser Gärten feierten dieses Jahr das 350-jährige Jubiläum. Was könnte da passender sein als ein royal-englisches Rahmenprogramm? Es gab Walk-Acts mit Bobbies oder Sherlock Holmes, Akrobatik und Konzerte von Beatles bis Jazz – und natürlich viele Essensstände. Wobei es durchaus sinnvoll ist, das eigene Picknick mitzubringen, denn die Essensstände waren sehr gefragt. An diesem Abend veranstaltete das englische Pyrotechnik-Team das Feuerwerk und gewann den Wettbewerb.
Wer tagsüber noch nicht genug Kultur erlebt hat, wird auch abends zahlreiche Angebote finden. Es gibt ein Opernhaus und mehrere Theaterstätten. Wer jedoch leichte und unterhaltsame Kunst und Akrobatik mag, dem sei ein Abend im GOP Varieté-Theater empfohlen.
Die GOP Varieté-Theater verfügen über mehrere Spielstätten und sind daher vermutlich schon vielen bekannt. Das pompöse GOP Hannover befindet sich praktischerweise in der Innenstadt, fast gegenüber der Oper. Nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag kann man sich hier perfekt entspannen. Die Darbietungen der Artisten sind durchweg großartig.


Eine unkomplizierte Übernachtungsmöglichkeit in der Innenstadt von Hannover ist das Designhotel Smartcity Hotel. Es liegt sehr zentral, nur fünf Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof oder der Haupteinkaufsstraße entfernt. Von dort aus sind alle wichtigsten Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar – selbst die Herrenhäuser Gärten, wenn man einen etwa 50-minütigen Fußweg in Kauf nehmen möchte.
Das Hotel ist im Stil der 50er-Jahre eingerichtet, wobei die Farben Rot und Weiß dominieren. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig fand ich die freistehenden Duschen inmitten der Zimmer – aber es sieht sehr stylisch aus. Hervorragend ausgestattet waren sowohl das Frühstücksbuffet als auch die Hotelbar.

In nur 20 Minuten mit dem PKW und 45 Minuten mit dem ÖPNV erreicht man das Steinhuder Meer. Es ist das perfekte Naherholungsgebiet im ohnehin sehr grünen und wasserreichen Umland von Hannover. Obwohl der Name es vermuten lässt: Das Steinhuder Meer ist kein Meer, sondern ein riesiger See. In Niedersachsen heißen mehrere große Seen „Meer“. Dies kommt daher, dass im Plattdeutschen ein Meer „See“ genannt wird und umgekehrt ein See „Meer“.
In Steinhude am Steinhuder Meer gibt es ein überraschend vielseitiges Kulturangebot. Die Skulpturenpromenade mit Werken einiger renommierter Künstler liegt direkt am Seeufer. Hier kann man perfekt entspannen und dennoch etwas Kunstgenuss erleben.

Direkt am Ufer können Besucher die Skulpturenpromenade entdecken. Dort findet man sehr unterschiedliche, moderne Kunstwerke, zum Teil von renommierten Künstlern. Die in die Natur eingebetteten Installationen lassen viel Spielraum für Fantasie und Interpretation.
Die Skulpturenpromenade beginnt an der Kulturscheune, einem Ort, wo man Kunst lokaler Künstler bewundern und kaufen kann. Jeden Monat stellt ein anderer Künstler dort aus.
Die Einrichtung der Kulturscheune ist ein großartiges Projekt: Die historische Scheune war bereits vom Verfall bedroht und wird nun sinnvoll für die Kunst genutzt. Die Künstler können ihre Werke dort kostenlos präsentieren; sie müssen sich lediglich um die Beaufsichtigung der Räume kümmern.
Sehr gefallen hat mir auch eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit, denn in dem liebevoll eingerichteten Fischer- und Webermuseum wird man sofort in eine Welt vor über 100 Jahren versetzt. Einst war Steinhude von Fischerei und Weberei geprägt; in den Häusern spielte sich sowohl der Arbeits- als auch der Familienalltag ab. In dem kleinen Museum wird dies anhand zahlreicher historischer Exponate anschaulich gezeigt.



Eine besondere Spezialität am Steinhuder Meer ist der Rauchaal. In Steinhude findet man mehrere Fischräuchereien, wo man fangfrischen Fisch genießen kann. Der Aal ist hier besonders beliebt und gilt angeblich als außergewöhnlich wohlschmeckend. Hier entdeckt man auch seltene Gerichte wie Aal in Aspik oder Grünen Aal. Wir haben in der Fischräucherei Schweers gegessen. Die gemischte Räucherfischplatte inklusive Aal hat mir ausgezeichnet geschmeckt.
Schweers Aalräucherei, Alter Winkel 6, 31515 Wunstorf-Steinhude
Hannover und sein grünes Umland haben eine unglaubliche Vielfalt kultureller Angebote. Von den königlichen Herrenhäuser Gärten über hochkarätige Museen bis hin zum entspannten Kulturgenuss am Steinhuder Meer – schaut selbst, warum die unterschätzte niedersächsische Hauptstadt einen Besuch wert ist!
Hannover und das Steinhuder Meer habe ich im Rahmen einer gesponserten Pressereise besucht.
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