Mystische Orte im Teutoburger Wald gibt es mehrere. Das sind nicht nur die bekannten Felsformationen der Externsteine. Weit weniger bekannt, aber nicht minder geheimnisvoll, sind die Steinmonumente im Leistruper Wald bei Detmold. Dieser prähistorische Ort ist voller Mythen, Legenden und uralter Steindenkmäler. Eine derart hohe Dichte an steinzeitlichen Anlagen auf so engem Raum ist selten und macht den Wald zu einem echten Geheimtipp für alle, die nach verborgenen und mystischen Orten in Ostwestfalen suchen. In diesem Artikel nehme ich Dich mit in den sagenumwobenen Wald bei Detmold. Ich zeige Dir nicht nur uralte Grabhügel, Opfersteine und Steinreihen, sondern auch, wie du diese faszinierenden Monumente auf einem entspannten Rundwanderweg im Teutoburger Wald entdecken kannst.

Mystische Orte in Ostwestfalen, Mystische Orte im Teutoburger Wald, Steinkammergräber, Steinkreise, Megalithmonumente in Ostwestfalen
War der riesige Stein mit „Näpfchen“ und Rinne ein Opferstein?

Der Rundwanderweg Leistruper Wald: Eine Wanderung zu den mystischen Orten im Teutoburger Wald


Leistruper Wald bei Detmold gehört zu den flachen Gegenden von Lippe. Der ausgeschilderte Rundweg ist mit nur etwa 4,5 km Länge und wenigen Steigungen ideal für einen gemütlichen Spaziergang am Sonntagnachmittag. Er führt hauptsächlich durch einen dichten Laubwald und ist bestens für Wanderanfänger oder Familien geeignet. Die meisten prähistorischen Sehenswürdigkeiten liegen direkt am Weg, sodass du bequem zu ihnen gelangst. Nur für den kleinen Opferstein musst du kurz vom Hauptweg abbiegen – ein kleiner Abstecher, der sich aber definitiv lohnt! Es gibt nur wenige Orte in Ostwestfalen, um die sich so zahlreiche Legenden ranken. Denn erforscht wurden die meisten Steinmonumente nicht und das bietet viel Spielraum für Fantasie.

Prähistorische Monumente im Leistruper Wald

Was den Leistruper Wald so einzigartig macht, ist die Vielfalt und Dichte seiner prähistorischen Steinmonumente. Einige davon wurden bereits archäologisch untersucht, doch die meisten geben noch immer Rätsel auf. Nachgewiesen ist, dass hier bereits in der Steinzeit Menschen lebten und sich ansiedelten. Die Monumente stammen vermutlich aus unterschiedlichen Epochen, was die Stätte im Teutoburger Wald besonders mystisch macht.

Großer Opferstein mit Blutrinne und Näpfchen

Im Wald findest Du gleich zwei imposante Opfersteine. Diese massiven Steingebilde wurden von Menschenhand an ihren Platz gebracht und sind von kleineren Steinen umgeben. Besonders faszinierend an den Opfersteinen sind die sogenannten Näpfchen – kleine, runde Vertiefungen, die in die Steine eingearbeitet wurden. Ihre genaue Bedeutung ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass sie Transportlöcher waren, die das Bewegen der schweren Steine ermöglichten. Auf einem der großen Opfersteine befindet sich zudem eine auffällige Rinne, die den Stein durchzieht. Dieses Merkmal gab der Formation den Namen „Opferstein“, da vermutet wird, dass sie für kultische Rituale genutzt wurde.

Kleiner Opferstein – Abseits des Weges versteckt

Knapp einen Kilometer vom großen Opferstein entfernt, etwas abseits des Weges, befindet sich ein kleinerer Opferstein. Diese Steinformation ähnelt der vorherigen, auch hier findet man einen großen und zwei kleinere Steine. Auch an diesen Steinen sind Näpfchen zu sehen. Es handelt sich jedoch nur um drei deutlich kleinere Steine.

3500 Jahre alte Steinhügelgräber im Teutoburger Wald

Das am besten erforschte Steinmonument im Leistruper Wald ist ein Grabhügel aus der Bronzezeit, der etwa 1500 v. Ch. errichtet wurde. Auf dem Gelände gibt es mehrere Steinhügelgräber, doch meines Wissens wurde nur dieser eine untersucht. Die Grabhügel dienten als Begräbnisstätten für viele Menschen. Großfamilien oder kleine Dorfgemeinschaften wurden dort bestattet. Meist wurden einzelne Menschen oder Paare in kurzen zeitlichen Abständen an demselben Ort begraben. Neben Gebeinen wurden auch Grabbeigaben gefunden. Ein besonderer Fund in diesem Steinhügelgrab war eine Bronzefibel und eine Nagelkopfnadel. Dank dieser Funde kann eine genaue zeitliche Einordnung vorgenommen und ein Bezug zur Bestattungskultur der Bronzezeit in Süddeutschland hergestellt werden. Schon der Bau der Grabhügel muss einen enormen Arbeitsaufwand dargestellt haben, da sehr viele große Steine dafür angehäuft werden mussten. Daher wird vermutet, dass es sich um Monumente ganzer Dörfer gehandelt hat.

Ist das Steinhügelgrab im Teutoburger Wald ein Cairn?

Als Cairns werden megalitische Steinhügelgräber, meist aus der Jungsteinzeit, bezeichnet. Ein Cairn (gälisch für „Steinhaufen“) ist primär ein künstlich aufgeschichteter Hügel aus Steinen, der als Grabmal oder Landmarke dient.

Vom Aufbau sind die Cairns sehr ähnlich wie das Steinhügelgrab im Teutoburger Wald. Es gibt eine Grabkammer, die von einer Anhäufung der Steine geschützt ist und einen zweiten Steinkreis um den Grabhügel herum. Meines Wissens ist das der Aufbau eines Cairns. Merkmale eines Cairns sind eine oft runde Form, eine Bestattungs-Grabkammer, die von Steinen geschützt wird und ein äußerer Steinring um den ersten Ring. Oft sind Cairns eine Kombination aus Stein- und Erdhügeln.

Aufgrund der späteren Datierung wird das Steinhügelgrab im Teutoburger Wald von Archäologen in der Regel nicht als „Cairn“ im Sinne der neolithischen Tradition Großbritanniens und Irlands bezeichnet, auch wenn es vom Bauprinzip her sehr ähnlich ist (ein Grabhügel aus Steinen). Man spricht meist von einem Steinhügelgrab der Bronze- oder Eisenzeit.

Mystische Orte in Ostwestfalen, Mystische Orte im Teutoburger Wald, Steinkammergräber, Steinkreise, Megalithmonumente in Ostwestfalen
Sehr beeindruckend ist auch das Steinhügelgrab, denn es ist sehr groß und besteht aus zwei Kammern.

Steinkreise im Teutoburger Wald? Steinreihen und Stein-Hufeisen

Im Wald findet man an mehreren Stellen Steinformationen, die an Steinkreise erinnern. Die Steine sind jedoch deutlich kleiner. Andere Formationen erinnern an Steinreihen, darunter auch eine in Hufeisenform. Ob es sich dabei tatsächlich um prähistorische oder megalithische Steinkreise handelt und ob sie als Kult- oder Begräbnisstätten dienten, ist nicht bekannt. Die Orte wurden nie archäologisch untersucht, da sie vermutlich als unbedeutend eingestuft wurden. Die Formationen aus Kreisen, Halbkreisen und Reihen sind auf den ersten Blick zu erkennen. Es gibt Vermutungen, dass es sich bei diesem Waldstück um einen landwirtschaftlich genutzten Wald handelte. Die Steine könnten Markierungs- oder Grenzsteine gewesen sein.

Mystische Orte in Ostwestfalen, Mystische Orte im Teutoburger Wald, Steinkammergräber, Steinkreise, Megalithmonumente in Ostwestfalen
Die größten Rätsel geben die Steinkreise und Steinreihen aus flachen Steinen auf, davon gibt es im Leistruper Wald mehrere.

Mehr Vermutungen und Legenden über die mystischen Steine in Ostwestfalen

Die Häufung der Steinmonumente im Leistruper Wald regt die Fantasie an. Sehr wahrscheinlich haben diese Orte seit Jahrhunderten zur Legendenbildung im Teutoburger Wald beigetragen. Legenden zufolge gibt es an den Steinen einen Übergang zur Anderswelt, zur Welt der Feen und Erdwesen. An dieser Stelle muss ich schmunzelnd an die Verbindung zu „Outlander“ oder an die walisische Mythologie der Kleinwesen denken. Es fasziniert mich, dass Menschen auf der ganzen Welt große Steine als Portale in eine andere Welt sehen. Es soll Personen geben, die eine Verbindung zu den Externsteinen gemessen haben. Bis heute wird der Leistruper Wald im Teutoburger Wald als Kraftort angesehen.

Unbekannt und doch sehr interessant – Mystische Steine bei Detmold

Einige Personen sehen in den prähistorischen Steinmonumenten im Leistruper Wald einen germanischen Kultort. Andere wiederum können hier einen Übergang in die Anderswelt erahnen oder betrachten die Steine als Kraftort. Genau das finde ich so faszinierend. Gerade die fehlenden wissenschaftlichen Nachweise bieten so viel Spielraum für Fantasie. Dadurch werden die Steine im Wald erst so richtig spannend. Die Steinmonumente im Leistruper Wald sind auf jeden Fall sehenswert. Es ist ein besonderer Ort, an dem schon vor Jahrtausenden Menschen siedelten. Der Wanderweg im Leistruper Wald ist ein landschaftlich schöner und ein einfacher Wanderweg, daher ist es ein lohnender Ausflugsort. Den Rest überlasse ich Eurer Fantasie.

Mehr mystische Orte im Teutoburger Wald

Wandern gehört zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Aufgrund der räumlichen Nähe gehe ich am häufigsten im Teutoburger Wald wandern und erkunde dabei die mystischen Orte in Ostwestfalen. Der Teuto hat wunderschöne Wanderwege, abwechslungsreiche Landschaft, viele Laub- und Nadelwälder und einige mystische Orte, die man beim Wandern entdecken kann. Meine Wanderungen sind fast immer mit dem Besuch von alten Steinen verbunden. Hier findet ihr einige Links zu Wanderempfehlungen zu geheimnisvollen und mystischen Orten im Teutoburger Wald.

Wanderung zu mystischen Stätten im Eggegebirge
Wandern im Teutoburger Wald – Ruine der Hünenkapelle
Wandern in Ostwestfalen – Steinkammergräber bei Paderborn
Ruine Iburg im Teutoburger Wald
Wandern zum Kaiser Wilhelm Denkmal in Porta Westfalica

Erstellt am September 26, 2025

Ähnliche Posts


Eine Antwort zu “Mystische Orte im Teutoburger Wald: Das verborgene Geheimnis des Leistruper Waldes”

  1. Jenny sagt:

    Liebe Eva,
    das war besonders spannend für mich zu lesen, da ich auf solche Orte in meiner Heimat noch nicht geachtet habe.
    Liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert